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Rückgang der Bautätigkeit in der Eurozone beschleunigt sich, Käufer werden jedoch optimistisch

Eine Baustelle in Ulm, Deutschland Eine Baustelle in Ulm, Deutschland (Bild: PRILL Mediendesign via AdobeStock - stock.adobe.com)

Ein erneuter Rückgang der Bautätigkeit in der Eurozone ist zweifellos keine gute Nachricht, verdeckt jedoch eine positivere Botschaft: Das Vertrauen in einige wichtige Märkte kehrt endlich zurück.

Dem jüngsten Einkaufsmanagerindex (PMI) der Hamburg Commercial Bank (HCOB) zufolge meldeten Baukäufer in der Eurozone im Mai einen beschleunigten Rückgang der Bautätigkeit.

Der Indexwert lag im Mai bei 45,6, nach 46,0 im April (jeder Wert unter 50,0 stellt einen Rückgang dar).

Dies deutet auf einen starken und stärkeren Rückgang der Aktivität im gesamten Bausektor der Eurozone hin. Es ist zugleich das jüngste in einer langen Reihe negativer Ergebnisse der Umfrage, die seit 2022 keinen Wert über 50,0 verzeichnete.

In Deutschland und Frankreich kam es zu stärkeren Rückgängen, wobei Frankreich den stärksten Rückgang seit drei Monaten verzeichnete.

Im Gegensatz dazu meldeten italienische Unternehmen im dritten Monat in Folge eine Zunahme ihrer Aktivitäten, auch wenn die Wachstumsrate nur marginal war.

Der Wohnungsbau war erneut das Segment mit der schlechtesten Performance in der gesamten Eurozone, obwohl auch im gewerblichen und Tiefbau relativ starke Rückgänge zu verzeichnen waren.

Auch die Auftragseingänge gingen stark zurück. Die stärksten Rückgänge verzeichneten französische Unternehmen, wobei sich der Rückgang auch in Deutschland verschärfte. Italienische Unternehmen verzeichneten hingegen ein stärkeres Wachstum bei den Auftragseingängen.

Dennoch gaben die Bauunternehmen an, optimistisch hinsichtlich der Geschäftstätigkeit im kommenden Jahr zu sein.

Diagramm mit dem HCOB PMI für die Eurozone bis Mai 2025

Der Index der zukünftigen Aktivität erreichte in Deutschland ein 40-Monats-Hoch, in Italien lag er auf einem 12-Monats-Hoch.

In Frankreich ist das Bild allerdings weniger positiv. Dort zeigten sich die Käufer hinsichtlich ihrer zukünftigen Aktivitäten so pessimistisch wie seit drei Monaten nicht mehr.

Norman Liebke, Ökonom bei der Hamburg Commercial Bank, sagte, Frankreich und Deutschland seien die Hauptbremser der Konjunktur, Italien hingegen zeige sich als einziger Lichtblick. Er räumte zudem ein, dass die Nachfrage in der gesamten Union weiterhin schwach sei und die Unternehmen weiterhin ihre Beschäftigung und ihre Käufe zurückfahren würden.

Dennoch fügte er hinzu: „Trotz des düsteren Bildes kam es zu einem überraschenden Wandel in der Geschäftsstimmung. Erstmals seit über drei Jahren blickten die Bauunternehmen der Eurozone optimistisch auf das kommende Jahr und näherten sich ihrem historischen Durchschnitt. In Deutschland und Italien erholte sich das Vertrauen, und die Konjunkturindikatoren erreichten Mehrmonatshöchststände. Frankreich blieb jedoch der Ausreißer, wo die Stimmung auf den pessimistischsten Stand seit drei Monaten sank.“

„Angesichts der stark rückläufigen Aktivität und Nachfrage muss der neu gewonnene Optimismus des Sektors jedoch durch konkrete Signale der Erholung untermauert werden, um nicht nur zu einem weiteren Fehlschlag zu werden.“

Anzeichen für eine Abschwächung des Abschwungs in Großbritannien

Es gab auch Anzeichen dafür, dass sich der Abschwung in Großbritannien abschwächt. Die Käufer meldeten einen Rückgang der Aktivität und die Auftragseingänge fielen auf den niedrigsten Stand seit Januar.

Der S&P Global UK Construction PMI verzeichnete im Mai einen Wert von 47,9, nach 46,6 im April.

Der Wohnungsbau war im Mai das schwächste Segment (45,1). Auch der Tiefbau verzeichnete einen Rückgang (45,9), womit sich die Konjunkturphase auf fünf Monate in Folge verlängerte. Die gewerbliche Bautätigkeit (49,5) verzeichnete hingegen nur einen geringfügigen Rückgang, und der Rückgang war der langsamste seit Beginn des Abschwungs im Januar.

Britische Bauunternehmen verzeichneten im Mai den geringsten Rückgang bei den Auftragseingängen seit vier Monaten. Die Umfrageteilnehmer führten die geringeren Auftragseingänge auf verzögerte Entscheidungen der Kunden und Kürzungen der Investitionsbudgets zurück.

Britischer Bau-PMI bis Mai 2025

Auch bei den Erwartungen an die Geschäftstätigkeit zeigte sich ein positiveres Bild. Sie stiegen auf den höchsten Stand seit Dezember 2024. 39 Prozent der Befragten prognostizierten einen Anstieg der Produktion, während 16 Prozent einen Rückgang vorhersagten.

Tim Moore, Wirtschaftsdirektor bei S&P Global Market Intelligence, sagte: „Die Bauwirtschaft passte sich im Mai weiter an schwächere Auftragsbücher an, was zu anhaltenden Produktionsrückgängen, Personaleinstellungen und Käufen führte. Die schlimmste Phase der Ausgabenkürzungen dürfte jedoch vorüber sein, da die Gesamtauftragszahlen deutlich langsamer zurückgingen als im Februar, dem fast fünfjährigen Rekordwert.“

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