Grünes Licht für die weltweit erste vollständig dekarbonisierte Zementproduktionsanlage

Heidelberg Materials und die britische Regierung haben eine Finanzierungsvereinbarung für den Bau der weltweit ersten Anlage zur Kohlenstoffabscheidung getroffen, die eine vollständig dekarbonisierte Zementproduktion im britischen Werk Padeswood ermöglicht. Das Projekt tritt nun in die Umsetzungsphase ein.

Padeswood ist die zweite CCS-Initiative im industriellen Maßstab von Heidelberg Materials im Zementsektor weltweit, die eine endgültige Investitionsentscheidung erreicht hat. Bild: Heidelberg Materials

Das Werk in Nordwales wird das weltweit erste Zementwerk mit einem vollständig dekarbonisierten Zementproduktionsprozess sein. Die Anlage ist darauf ausgelegt, jährlich rund 800.000 Tonnen CO₂ zu binden, was fast den gesamten CO₂-Emissionen des Werks entspricht.

Nach der Eröffnung von Brevik CCS im Juni 2025 wird Padeswood CCS die zweite Anlage von Heidelberg Materials sein, die die Produktion von evoZero, dem weltweit ersten CO2-neutralen Zement, mit deutlich höherer Kapazität ermöglicht. Dies wird die Verfügbarkeit von evoZero in ganz Europa deutlich erhöhen.

Michael Shanks, Energieminister im britischen Ministerium für Energiesicherheit und Netto-Null-Emissionen, sagte: „Dieses bahnbrechende Projekt in einem Zementwerk präsentiert die Arbeitskräfte aus Nordwales auf der Weltbühne – sie sind führend in den sauberen Industrien der Zukunft und treiben mit diesem in Großbritannien erstmaligen Projekt die Reindustrialisierung Großbritanniens voran.“

Dr. Dominik von Achten, Vorstandsvorsitzender von Heidelberg Materials, sagte, das Anlagenprojekt in Padeswood sei im Vorteil, da das Unternehmen bereits ein ähnliches Projekt, Brevik CCS, in Norwegen abgeschlossen habe.

„Bei Padeswood haben wir einen unschätzbaren Vorteil: Wir bauen auf dem Wissen und den Erkenntnissen auf, die wir bei Brevik entwickelt haben, indem wir eng mit den Teams zusammenarbeiten, die hinter dem Erfolg des Unternehmens stehen. Wir tauschen Best Practices mit unseren britischen Kollegen aus, deren Fachwissen und Enthusiasmus das Projekt vorantreiben werden“, sagte er.

Padeswood CCS wird durch die Abscheidung nahezu aller CO₂-Emissionen des Ofens und des Blockheizkraftwerks (BHKW) Zement mit Netto-Null-Emissionen produzieren. Zu den vom Ofen abgeschiedenen Emissionen gehört CO₂ aus Biomassebrennstoffen, hauptsächlich aus Haushaltsabfällen aus Lebensmitteln, Holz und Papier, die nicht wirtschaftlich recycelt werden können.

Durch die Abscheidung dieser Emissionen hat das Werk das Potenzial, zu einer Kohlenstoffsenke zu werden: Möglich wird dies durch den Einsatz eines hohen Anteils biogener Alternativbrennstoffe im Zementherstellungsprozess. Diese bestehen aus pflanzlichen Rohstoffen, die während ihres Lebenszyklus CO₂ aufgenommen haben. Werden die damit verbundenen Kohlenstoffemissionen anschließend abgeschieden und gespeichert, reduziert dies die Gesamtmenge an CO₂ in der Atmosphäre.

Der Bau der Kohlenstoffabscheidungsanlage im Zementwerk Padeswood wird noch in diesem Jahr beginnen, die Inbetriebnahme ist für 2029 vorgesehen. Das abgeschiedene CO₂ wird komprimiert und im Rahmen des HyNet North West-Projekts über eine unterirdische Pipeline zur sicheren Speicherung unter dem Meeresboden in der Liverpool Bay transportiert.

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