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CICA-Präsident: Warum bessere Genehmigungsverfahren, Zusammenarbeit und Finanzierung der Schlüssel zur Lösung der größten globalen Bauprobleme sind
08 Dezember 2025
Unabhängig von ihrem Standort gibt es bestimmte Herausforderungen, die Bauunternehmen auf der ganzen Welt gemeinsam haben.
Dazu gehören Probleme wie langsame oder komplizierte Genehmigungsverfahren, anhaltender Arbeitskräftemangel, angespannte Finanzlage und eine weltweite Krise der Bezahlbarkeit von Wohnraum.
Dies sind einige der Herausforderungen, an deren Lösung Juan Armando Vicuña während seiner Amtszeit als Präsident der Confederation of International Contractors' Associations (CICA) arbeitet.
Vicuña, der auch Vorstandsmitglied des chilenischen Bauunternehmens RVC Co ist, sprach mit Construction Briefing während der jährlichen Konferenz der CICA im vergangenen Monat in Paris, die sich mit der Urbanisierung und der Herausforderung des Aufbaus widerstandsfähiger und dynamischer Städte befasste.
Er sprach über den Verlauf seiner Präsidentschaft und seine Prioritäten, darunter das Bestreben, Genehmigungsverfahren zu vereinfachen und sich stärker für die Wohnungsbaufinanzierung einzusetzen:
Wenn Sie auf Ihre ersten 12 Monate als Präsident der CICA zurückblicken, welche Erfolge oder Fortschritte betrachten Sie als die bedeutendsten?
Im Bereich der internationalen Beziehungen ist ein Jahr ein relativ kurzer Zeitraum; dennoch möchte ich die Aufnahme neuer Mitgliedsländer hervorheben, die unsere Repräsentativität natürlich stärkt. Ich möchte auch die freundlichen Einladungen erwähnen, die ich zur Teilnahme an Konferenzen in Nichtmitgliedsländern erhalten habe, wo wir die Beziehungen weiter ausbauen möchten, die diese Länder möglicherweise eines Tages zu einem Beitritt zu unserer Organisation führen.
Im Hinblick auf die inhaltliche Arbeit haben wir uns aktiv für die Nutzung von Kooperationsverträgen in Lateinamerika eingesetzt und multilaterale Entwicklungsbanken (MDBs) dabei unterstützt, ihre Projektpipelines unter den Unternehmen in der Region zu verbreiten, mit dem Ziel, den Wettbewerb in ihren Beschaffungsprozessen zu steigern.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass unsere Arbeitsgruppen neue, unserer Ansicht nach hochrelevante Themen in ihre Agenda aufgenommen haben, wie beispielsweise den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) im Bauwesen, das Eintreten für vereinfachte Genehmigungsverfahren und die Bekämpfung der globalen Krise der bezahlbaren Wohnungen. Gerade dieses Thema hat direkte Auswirkungen auf die städtische Infrastruktur, deren Realisierung oft mangelhaft ist, da der Neubau von Wohnungen unzureichend bleibt.
Welche Bereiche benötigen Ihrer Meinung nach noch mehr Aufmerksamkeit, und welche Prioritäten setzen Sie für den Rest Ihrer Amtszeit?
Wie bereits erwähnt, ist die Optimierung von Genehmigungsverfahren unerlässlich für die termingerechte Bereitstellung von Infrastruktur. Dieses Thema ist so wichtig, dass die OECD kürzlich das Symposium „Simplifying for Success“ veranstaltete, um genau darüber zu beraten, was hinsichtlich der Genehmigungsprozesse verbessert werden sollte. Wir sind fest davon überzeugt, dass hohe Standards in Bezug auf Qualität, Nachhaltigkeit und Sicherheit mit schnellen, transparenten, digitalisierten und dem jeweiligen Risiko angemessenen Verfahren vereinbar sind. Im Zusammenhang mit Produktivität liegt der Fokus oft auf dem Technologieeinsatz in Unternehmen, doch ein Schlüsselelement ist die Verbesserung der Prozesse im öffentlichen Sektor.
Der zweite Bereich, der unsere volle Aufmerksamkeit erfordert, ist die globale Krise der bezahlbaren Wohnungen, die sich mittlerweile über alle Kontinente erstreckt. Wir müssen dringend die besten internationalen Praktiken verstehen und austauschen, um die Entwicklung dieser Situation positiv zu beeinflussen. Wohnungsnot führt zu tiefgreifenden sozialen Herausforderungen, deren Bewältigung mehrere Generationen dauern kann. Wir bei CICA möchten als Plattform dienen, auf der Erfahrungen ausgetauscht und Alternativen vorgeschlagen werden können. Darüber hinaus setzen wir uns dafür ein, dass Regierungen und multilaterale Entwicklungsbanken der Wohnungsfinanzierung mehr Bedeutung beimessen.
Wie definieren Sie die Rolle der CICA heute bei der internationalen Vertretung von Bauunternehmen?
Zum einen wollen wir eine Plattform bieten, auf der Unternehmen und Vertreter aus verschiedenen Ländern zusammenkommen und Kooperationsmöglichkeiten entdecken können, die sonst vielleicht nicht bestünden. So können sie ihre Netzwerke erweitern und Chancen erkunden, die – sei es aus historischen oder geografischen Gründen – nicht sofort ersichtlich sind. Angesichts der aktuellen Debatten um die Globalisierung halten wir diese Rolle für besonders wichtig.
Andererseits bemühen wir uns, multilateralen Entwicklungsbanken und Organisationen wie der OECD unsere Erkenntnisse und Empfehlungen zur Verfügung zu stellen. Diese multilateralen Organisationen decken ein breites Spektrum an produktiven und sozialen Sektoren ab und sind nicht unbedingt Experten für die technischen und finanziellen Herausforderungen unserer Branche. Unsere Aufgabe ist es daher, diese Herausforderungen sorgfältig zu analysieren und Lösungen vorzuschlagen, die die Vergabe und Durchführung von Projekten direkt erleichtern.
Wir sind überzeugt, dass wir durch die Fokussierung auf diese beiden Hauptthemen die Interessen unserer Mitglieder effektiv vertreten können.
Was sind Ihrer Meinung nach die größten strukturellen Herausforderungen für Bauunternehmen weltweit?
Überall herrscht Fachkräftemangel. In unserer Branche tut sich etwas, das viele junge Menschen davon abhält, sich dafür zu interessieren. Wir tragen die Verantwortung, aufzuzeigen, dass auch dieser Sektor fortschrittliche Technologien, einschließlich künstlicher Intelligenz, einsetzt und vor allem, dass das Bauwesen einen tiefgreifenden sozialen Einfluss hat, indem es die Lebensqualität der Menschen verbessert. Ich bin überzeugt, dass diese Aspekte für jüngere Generationen sehr motivierend sein können, und wir müssen sie besser kommunizieren.
Eine der drängendsten Herausforderungen unserer Zeit ist die Verschärfung der Finanzierungsbedingungen. Wir benötigen innovativere Finanzinstrumente, die privates Kapital anziehen: sei es durch Garantien, Versicherungsmechanismen oder andere Instrumente, die den Zugang zu günstigeren Finanzierungen für neue Projekte ermöglichen, insbesondere dort, wo diese am dringendsten benötigt werden. Grüne Finanzierungen zeigen in diesem Zusammenhang, zumindest in den Industrieländern, erste positive Ergebnisse. Die Entwicklungsländer hinken jedoch weit hinterher, und Umweltauflagen werden oft noch immer als zusätzliche Kosten und nicht als Chance auf bevorzugte Finanzierungen wahrgenommen.
Abschließend möchte ich die Bedeutung einer langfristigen Infrastrukturplanung hervorheben. Die sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen von Infrastrukturprojekten werden allzu oft unterschätzt. Infrastruktur ist das Herzstück der Entwicklung eines Landes. Langfristig betrachtet, generieren Investitionen in Infrastruktur enorme Vorteile für die Gesellschaft – sowohl wirtschaftlich als auch sozial. Entscheidend ist eine strategische Planung mit Weitblick, um Fehlinvestitionen zu vermeiden.
Wo sehen Sie die größten Produktivitätssteigerungen, und wie können Branchenverbände dazu beitragen, die breitere Akzeptanz neuer Technologien zu beschleunigen?
Es gibt mehrere Bereiche, von denen ich drei hervorheben möchte: Erstens die Vereinfachung von Genehmigungsverfahren, die ich bereits erwähnt habe und bei der der öffentliche Sektor eine Schlüsselrolle spielt. Die beiden anderen Bereiche betreffen den Einsatz von Kooperationsverträgen zur Beschleunigung der Projektabwicklung. Auch hier besteht eine gemeinsame Verantwortung mit dem öffentlichen Sektor, da dieser diese Verträge in seine Beschaffungsprozesse integrieren könnte. Gleichzeitig stellt sich die Herausforderung, diese Verträge bei privaten Ausschreibungen für produktive Infrastrukturprojekte anzuwenden.
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