Der deutsche Wohnungsbau steckt weiterhin im „Zangengriff“

Neubau von Eigenheimen in Deutschland Bild: Lichtwolke99 via AdobeStock - stock.adobe.com

Der deutsche Wohnungsbausektor steht nach wie vor unter dem Druck hoher Zinsen und steigender Baukosten, trotz eines leichten Anstiegs der Genehmigungserteilungen im ersten Halbjahr 2025, wie aus Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervorgeht.

Die Zahl der Genehmigungen für neue und renovierte Wohnungen erreichte in den ersten sechs Monaten des Jahres 110.000, ein Anstieg von 2,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Allein im Juni stiegen die Genehmigungen um 7,9 Prozent. Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (Bauindustrie) erklärte jedoch, die Zahlen verdecken ein gemischtes Bild in allen Wohnungssegmenten.

Die Genehmigungen für Einfamilienhäuser stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 14,1 % auf 21.300 Einheiten, während die für Zweifamilienhäuser um 8,3 % auf 6.000 Einheiten zurückgingen. Die Genehmigungen für Wohnungen in Mehrfamilienhäusern, dem wichtigsten Segment der Wohnungsversorgung, stabilisierten sich bei 57.300 Einheiten (+0,1 %). Zuvor war es zwischen 2021 und 2024 zu einem kumulierten Rückgang von über 40 % gekommen.

„Trotz hoher Nachfrage hat der Wohnungsbau noch nicht Fahrt aufgenommen. Er wird durch die anhaltend hohen Zinsen und Baukosten gebremst“, sagte Bauindustrie-Geschäftsführer Tim-Oliver Müller.

Müller begrüßte die Initiative „Bauboom“ der neuen Bundesregierung zur Beschleunigung der kommunalen Entwicklungspläne, warnte jedoch, dass in der zweiten Hälfte des Jahres 2025 weitere Maßnahmen erforderlich seien, um die Wohnungsbauversprechen der Koalition umzusetzen. Zu den Maßnahmen sollten der Abbau von Regulierung und Bürokratie, die Verbesserung der Förderbedingungen und die Vereinfachung von Planungs- und Genehmigungsverfahren gehören, sagte er.

Auch die Verfügbarkeit von Bauland wurde als strukturelles Hindernis hervorgehoben. Die Bauindustrie stellte fest, dass die Verkaufszahlen in den sieben größten Städten Deutschlands von 5,85 Millionen Quadratmetern im Jahr 2011 auf 1,63 Millionen Quadratmeter im Jahr 2024 gesunken seien, was die Grundstückspreise in die Höhe treibe und das Wohnungsangebot einschränke.

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