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Wasserstoff, Daten und Kompetenzen: Afrikas Transformation hin zu sauberer Energie
04 Juni 2025
Afrikas Bauwirtschaft erlebt ein rasantes Wachstum, angetrieben durch die Entwicklung sauberer Energien, digitale Innovationen und einen enormen Infrastrukturbedarf. Doch trotz der klaren Chancen sind die Herausforderungen ebenso groß.
Shamsher Singh, Afrika-Regionalleiter für saubere Energie und Übertragung beim multinationalen Dienstleistungsunternehmen Turner & Townsend, ist bei diesem Wandel hautnah dabei. Im Gespräch mit Construction Briefing gab er Einblicke, wie Afrika im Bereich saubere Energie vorankommt, komplexe Infrastrukturherausforderungen bewältigt und digitale Tools nutzt, um Wachstum zu fördern.
Laut Singh befindet sich die afrikanische Bauindustrie in einer „äußerst positiven Lage“. Der Kontinent sei „bereit, in den kommenden Jahrzehnten in mehreren Schlüsselbereichen weltweit führend zu sein – insbesondere im Bereich der sauberen Energie“.
Einer der größten Wachstumstreiber ist die Urbanisierung. „Die rasante Urbanisierung, verbunden mit erheblichen Investitionen in große Infrastruktur- und Energieprojekte, wird das Wachstum des Bausektors bis 2030 um über 20 % steigern, bei einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von etwa 5 % bis 7 %“, erklärte Singh.
Doch der Weg in die Zukunft ist nicht ohne Hindernisse. Singh weist auf eine Reihe von Herausforderungen hin, von politischer Instabilität und komplexen Regulierungen bis hin zur wirtschaftlichen Volatilität. „Historisch gesehen haben Herausforderungen wie politische Stabilität, unflexible Regierungsführung und regulatorische Hürden, kombiniert mit volatilen Währungen, hoher Inflation und Haushaltsdefiziten, zu anhaltenden Investitionslücken geführt“, sagte er.
Doch es gibt Anzeichen für eine Verbesserung. In ganz Afrika arbeiten Regierungen aktiv daran, Investitionen anzuziehen, indem sie „unnötige regulatorische Hürden abbauen und gleichzeitig wichtige sozioökonomische Anforderungen für Investoren und Projektentwickler aufrechterhalten“.
Saubere Energie: Die Kraft des Wasserstoffs

Saubere Energie ist ein Schwerpunkt für Afrikas zukünftiges Wachstum, und Singh sieht auf dem gesamten Kontinent enormes Potenzial. „Afrika ist reich an natürlichen Ressourcen, insbesondere an Energiequellen wie Sonne, Wind, Wasserkraft und Geothermie“, sagte er.
Doch während diese erneuerbaren Energien Fortschritte machen, glaubt Singh, dass Wasserstoff ein Wendepunkt sein könnte, insbesondere für Branchen, die eine Dekarbonisierung anstreben. „Die meisten afrikanischen Länder haben sich im Rahmen des Pariser Abkommens zur Reduzierung ihrer CO2-Emissionen verpflichtet und damit eine starke regionale Ausrichtung auf die globalen Klimaziele gezeigt“, bemerkte er.
Um sicherzustellen, dass saubere Energie echte Vorteile bringt, betont Singh die Bedeutung einer robusten Netzinfrastruktur. „Trotz beeindruckender Fortschritte bei der Nutzung erneuerbarer Energien ist ein Großteil der afrikanischen Netzinfrastruktur veraltet oder reicht nicht aus, um den steigenden Bedarf zu decken“, erklärte er.
Große Investitionen sind bereits im Gange. In Südafrika beispielsweise schreitet der Ausbau der Stromnetze deutlich voran, und andere Regionen erforschen Wasserstoff-, Solar- und Windenergielösungen, um ihren Energiemix zu diversifizieren.
Die Energie der Zukunft Afrikas kommt zweifellos aus mehr als einer Quelle, doch Singh ist davon überzeugt, dass Wasserstoff das Potenzial hat, bei der Energiewende des Kontinents eine führende Rolle zu spielen.
„Afrikas grüner Wasserstoffsektor steht vor Wachstumschancen, angetrieben von den reichlich vorhandenen erneuerbaren Ressourcen und strategischen Initiativen in Zusammenarbeit mit der Weltgemeinschaft. Zwar bestehen weiterhin Herausforderungen wie die wirtschaftliche Tragfähigkeit und Infrastrukturbeschränkungen, doch die Gründung der Africa Green Hydrogen Alliance (AGHA) signalisiert das klare Engagement des Kontinents für nachhaltige Entwicklung und eine inklusive grüne Industrialisierung“, sagt er.
Die Prognosen der Green Hydrogen Organisation (GH2) gehen davon aus, dass die AGHA-Mitgliedsländer bis 2050 einen Markt für die Nutzung von bis zu 60 Millionen Tonnen grünem Wasserstoffäquivalent entwickeln könnten, was ihr BIP potenziell um 66 bis 126 Milliarden US-Dollar steigern könnte. Dies entspricht 6 bis 12 % der aktuellen Gesamtproduktion dieser Länder und könnte bis zu vier Millionen Arbeitsplätze schaffen.
Er verweist auf zahlreiche Entwicklungen, darunter die Einführung des Green Hydrogen Atlas in Südafrika, Namibias groß angelegtes Programm für grünen Wasserstoff, das von Deutschland unterstützt wird, Marokkos umfangreiche Projektpipeline an Wasserstoffprojekten mit Schwerpunkt auf Ammoniak, grünem Stahl und Industriekraftstoff sowie Ägyptens Projekte für grünen Wasserstoff und erneuerbare Energien in der Wirtschaftszone des Suezkanals.
Singh sagt, dass diese und weitere Projekte „Afrika zu einem Vorreiter in der globalen grünen Wasserstoffwirtschaft machen, indem sie emissionsfreie Arbeitsplätze schaffen, die nationale Energiesicherheit verbessern und Exporteinnahmen freisetzen, die auf eine Netto-Null-Zukunft ausgerichtet sind.“
Wie digitale Tools und Daten die Projektabwicklung verändern
Ein weiterer entscheidender Faktor für Afrikas Bausektor ist die digitale Technologie. Singh ist sich darüber im Klaren, dass digitale Werkzeuge nicht länger optional – sie sind unverzichtbar. „Die Digitalisierung treibt echte Innovationen voran und revolutioniert die gesamte Wertschöpfungskette des Sektors für saubere Energie und Übertragung“, sagte er.
Er versichert, dass Turner & Townsend „digitale Tools der Spitzenklasse nutzt, um Daten in umsetzbare Erkenntnisse umzuwandeln, fundierte Entscheidungen zu ermöglichen, die Leistung zu steigern und Risiken zu minimieren“. Diese Tools wirken sich direkt auf die Projektergebnisse aus und ermöglichen es den Teams, den Fortschritt zu überwachen, Risiken vorherzusehen und die Qualität aufrechtzuerhalten.

Singh erkennt jedoch auch die Herausforderungen der digitalen Transformation an. „Digitale Tools können aus einem guten Projekt ein großartiges machen. Sie erfordern aber auch Investitionen – in Technologie, Schulungen und einen kulturellen Wandel. Teams müssen diesen Tools vertrauen und sie nutzen, was nicht über Nacht geschieht.“
Trotz der Versprechen sauberer Energie und Digitalisierung spricht Singh offen über die kritischen Infrastrukturlücken, die Afrikas Potenzial weiterhin bremsen. „In vielen Ländern besteht die größte Herausforderung darin, die Grundlagen richtig zu schaffen. Eine digitale, saubere Energiezukunft lässt sich nicht auf der Grundlage unzuverlässiger Stromversorgung und schlechter Verkehrsanbindung aufbauen“, sagte er.
Singh sieht diese Lücken als Chance für die Baubranche. „In ganz Afrika gibt es zahlreiche Baumöglichkeiten – nicht nur aufgrund des rasanten Städte- und Infrastrukturwachstums, sondern auch aufgrund des für die kommenden Jahrzehnte erwarteten Bevölkerungsbooms.“
Regierungen ergreifen zudem Maßnahmen, um sicherzustellen, dass neue Projekte den lokalen Gemeinden zugutekommen. „Großprojekte in den meisten afrikanischen Ländern erfordern heute die Beschäftigung lokaler Arbeitskräfte, Investitionen in die kommunale Infrastruktur und Beiträge zur Weiterbildung lokaler Teams“, erklärte Singh.
Südafrika sei ein Paradebeispiel: „Bei jedem größeren Projekt müssen mindestens 30 Prozent des Budgets für lokale Projekte bereitgestellt werden“, sagte er. Dieser Ansatz fördere nicht nur die Infrastruktur, sondern baue auch die einheimischen Fähigkeiten und Kapazitäten auf.
Singh ist überzeugt, dass die Zusammenarbeit zwischen öffentlichem und privatem Sektor für Afrikas Wachstum unerlässlich ist. „Eine enge Zusammenarbeit zwischen öffentlichem und privatem Sektor ist weiterhin entscheidend für nachhaltiges Wachstum und die Erreichung langfristiger strategischer Ziele“, sagte er.

Der Erfolg öffentlich-privater Partnerschaften (ÖPP) zeigt sich bereits im Energiesektor. Programme für erneuerbare Energien werden nach Modellen wie ÖPP, BOOT (Build, Own, Operate and Transfer) und DBFO (Design-Build-Finance-Operate) durchgeführt. „Diese Modelle verdeutlichen die Synergiewirkung zwischen öffentlicher Verwaltung und privater Innovation“, bemerkte Singh.
Die Zukunft des Bauwesens in Afrika
Mit Blick auf die Zukunft ist Singh optimistisch, was die afrikanische Bauindustrie angeht. Er ist sich jedoch darüber im Klaren, dass der Erfolg von Innovation, Kompetenz und Investitionen abhängt. Saubere Energie ist unerlässlich, muss aber durch eine starke Infrastruktur, digitale Werkzeuge und qualifizierte Arbeitskräfte unterstützt werden.
„Saubere Energie, Digitalisierung und Kompetenzentwicklung sind die drei Säulen, die die Zukunft des afrikanischen Bausektors bestimmen werden“, sagte er und betonte, dass Erfolg nicht nur von der Technologie abhänge.
„Letztendlich ist Bauen ein Geschäft, bei dem Menschen im Mittelpunkt stehen. Es geht darum, den Menschen die Werkzeuge, Fähigkeiten und Möglichkeiten zu geben, die sie brauchen, um eine bessere Zukunft aufzubauen.“
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