Käufer warnen vor einem starken Rückgang der Neubauaufträge in Europa

Luftaufnahme der Maschinen auf einer Solarpark-Baustelle bei Sonnenuntergang Luftaufnahme der Maschinen auf einer Solarpark-Baustelle (Bild: TechAnimationStock via AdobeStock - stock.adobe.com)

Laut der jüngsten Umfrage unter Baukäufern in der Region ging die Zahl der neuen Bauaufträge in der Eurozone im Oktober deutlich zurück.

Der HCOB Eurozone Construction Purchasing Managers' Index (PMI) verzeichnete im Oktober einen Rückgang der Gesamtaktivität auf 44,0, nach 46,0 im September (wobei jeder Wert unter 50,0 eine Kontraktion anzeigt).

Es war der stärkste Rückgang seit acht Monaten, wobei die Entwicklung in den einzelnen Ländern der Eurozone unterschiedlich ausfiel. Sowohl in Deutschland als auch in Frankreich gingen die Wirtschaftsaktivitäten zurück, in Frankreich jedoch stärker. Italienische Unternehmen verzeichneten hingegen ihr erstes Wachstum seit vier Monaten.

Die Umfrage ergab, dass der allgemeine Abschwung auf die Bereiche Wohnungsbau und Tiefbau zurückzuführen ist. Der Wohnungsbau schnitt am schlechtesten ab, während der Tiefbau den stärksten Rückgang seit drei Monaten verzeichnete. Auch der Gewerbebau ging deutlich zurück, jedoch etwas weniger stark als im September.

Das Absatzumfeld war in Deutschland und Frankreich besonders schwierig; dort verzeichneten wir den stärksten Rückgang bei den Neuaufträgen seit Mai 2020. In Italien hingegen stiegen die Neuaufträge den zweiten Monat in Folge.

Dr. Cyrus de la Rubia, Chefökonom der Hamburg Commercial Bank, sagte: „Eines scheint ziemlich klar: Der Bausektor wird in absehbarer Zeit nicht das Wachstum in der Eurozone ankurbeln. Ganz im Gegenteil, seit 2022 hat der Sektor das Wachstum in der gesamten Währungsunion gebremst, und im Oktober hat sich die Lage für Bauunternehmen noch einmal verschärft. Während sich die Situation in Italien zumindest stabilisiert, versinkt der deutsche Bausektor immer tiefer im Sumpf. Und angesichts der zunehmend instabilen politischen Lage dürfte Frankreich dem Beispiel Deutschlands folgen.“

Die Baukrise in der Eurozone ist im Wohnungsbau am deutlichsten spürbar, allen voran in Deutschland und Frankreich. Italien hingegen zeigt nur ein leichtes Wachstum. In Deutschland werden die Auswirkungen des dritten Jahres ohne Wirtschaftswachstum immer deutlicher, und in Frankreich hinterlässt das politisch instabile Umfeld seine Spuren. Der italienische Bausektor profitiert hingegen von einem (wenn auch bescheidenen) Wirtschaftswachstum.

„Es gab große Hoffnungen für den Tiefbau, insbesondere in Deutschland, der größten Volkswirtschaft der Eurozone, dass wir bereits nachhaltige positive Effekte sehen würden. Doch nach zwei Monaten Wachstum ist die Aktivität stark eingebrochen. Wir erwarten, dass im nächsten Jahr eine breitere Palette öffentlicher Projekte anlaufen wird, was zu einem stetigeren Wachstum dieses Sektors beitragen dürfte. In Frankreich hingegen werden die geplanten Sparmaßnahmen und die politische Unsicherheit diesen Sektor voraussichtlich weiterhin schwächen. Der italienische Tiefbau hat sich etwas stabilisiert, aber angesichts knapper Budgets sind große Fortschritte unwahrscheinlich.“

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