In Österreich ist derzeit der Bau des Wasserkraftwerks Kühtai 2 im Gange. Rund 200 Maschinen und 620 Arbeiter aus mehr als zehn Ländern arbeiten Hand in Hand, um eine Anlage mit einer Leistung von über 200 Millionen Kilowattstunden zu errichten.

Wasserkraftwerksprojekt Kühtai 2 (Bild: Volvo CE) Luftaufnahme des Wasserkraftwerks Kühtai 2 in den österreichischen Alpen. (Bild: Volvo CE)

Kühtai 2 liegt auf 2.000 m über dem Meeresspiegel in der Gemeinde Silz in den Tiroler Stubaier Alpen und ist ein Großprojekt des österreichischen Energieversorgungsunternehmens Tiroler Wasserkraft (TW).

Das Kraftwerk Kühtai wird unterirdisch in einer Felskaverne errichtet, die für den Pumpspeicherbetrieb ausgelegt ist und von zwei Flensi-Turbinen angetrieben wird und bis zu 190 MW Strom erzeugen wird.

Der Bau umfasst mehrere Aufgaben, sowohl unter als auch über der Erde. Unterirdisch wird ein 8 km langes Netz von Versorgungstunneln gebaut (durch Bohren und Sprengen freigelegt) sowie ein 25,5 km langer Umgehungstunnel mit einem Durchmesser von 4,2 m, der von einer 800 Tonnen schweren Tunnelbohrmaschine (TBM) gegraben wird.

Peter Wetzlinger von Swietelsky (Bild: Volvo CE) Peter Wetzlinger (Bild: Volvo CE)

„Es handelt sich um einen Freispiegelstollen, bei dem über sechs Wasserfassungen Wasser mit einer Geschwindigkeit von bis zu 13,5 Kubikmetern pro Sekunde angesaugt wird“, erklärt Peter Wetzlinger, Projektleiter von Swietelsky, einem von drei Baumanagement-Unternehmen, die auf der Baustelle tätig sind (neben Jäger Bau und Bodner).

Die Umgehungsleitung erschließt neue Einzugsgebiete im mittleren und östlichen Ötztal sowie im hinteren Stubaital und leitet Wasser in den neuen Kühtai-Stausee. Der Stausee wird ein Speichervolumen von 31 Millionen Kubikmetern haben und sich zweieinhalb Mal im Jahr füllen, typischerweise im Frühjahr und Herbst.

Wetzlinger erklärte: „Um den Stausee zu füllen, wird ein 7 Millionen Kubikmeter fassender Damm mit einer Kronenlänge von 500 Metern und einer Höhe von 106 Metern errichtet.“

Insgesamt investierte TW im Rahmen dieses Vorhabens rund eine Milliarde US-Dollar in die Erweiterung seines bestehenden Kraftwerksparks in der Region Sellrain-Silz.

Die Bauarbeiten sollen voraussichtlich im Jahr 2026 abgeschlossen sein.

Ein Blick auf die Maschinenarbeiten beim Projekt Kühtai 2
Maschinen von Volvo CE arbeiten auf der Baustelle Kühtai 2 (Bild: Volvo CE) Maschinen von Volvo CE arbeiten auf der Baustelle Kühtai 2 in Österreich. (Bild: Volvo CE)

Der schwedische Baumaschinenhersteller Volvo Construction Equipment (Volvo CE) verfügt vor Ort über rund 60 Maschinen. Das Unternehmen gab an, dass ein brandneuer Volvo EC950F das Flaggschiff der Baggerflotte des Projekts sei.

Der OEM fügte hinzu, dass sein größter Raupenbagger (ein 90-Tonnen-Gerät) der erste seiner Art in Österreich sei und dass ein zweiter EC950F dem Bau von Kühtai 2 bald hinzugefügt werden soll.

„26 knickgelenkte Volvo-Muldenkipper in verschiedenen Größen vom A25 bis zum A60 – dem größten knickgelenkten Muldenkipper auf dem Markt – leisten das eigentliche Rückgrat der Arbeiten auf der Baustelle“, sagte Volvo CE. „Allein 14 Muldenkipper vom Typ A25 und A30 werden für unterirdische Arbeiten und Sprengarbeiten eingesetzt, um Material abzutransportieren.“

Wetzlinger erläuterte ausführlicher einige der täglichen Maschinenprozesse.

„Wir optimieren die Querschnitte, sodass die Ladezyklen mit den Volvo-Radladern L120, L150 und L180 optimal zum A25 und A30 passen“, sagt er.

Für Erdarbeiten wurden größere Muldenkippermodelle ausgewählt, da sie sich besser für den Einsatz im Gelände eignen. „Wir brauchten knickgelenkte Muldenkipper, da die starren Muldenkipper nicht überall hinkommen, insbesondere in bestimmte Bereiche des Steinbruchs“, fügte Wetzlinger hinzu. „Und wir können keine Autobahnen bauen. Wir brauchen Geländefahrzeuge mit Allradantrieb.“

Jede Woche transportieren 30 bis 40 Sattelschlepper jeweils etwa 25 Tonnen Bentonit, das vor der Verteilung auf der Baustelle mit einem Kernmaterial vermischt wird.

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Wetzlinger: „Durch den Einbahnstraßenbetrieb werden die Fahrtstrecken länger, daher verändern wir den Fuhrpark und beschaffen uns weitere A60-Muldenkipper sowie einen weiteren Großbagger vom Typ EC950F, um den termingerechten Einbau des Materials sicherzustellen.“

Er fuhr fort: „Das gesamte aus dem unterirdischen Bereich gewonnene Material wird recycelt, wobei loses Gestein im Damm verbaut wird. Darüber hinaus müssen wir 2,2 Millionen Kubikmeter Gestein sprengen – das sind etwa 50.000 bis 60.000 Kubikmeter pro Woche. Wir verbrauchen [45 Tonnen] Sprengstoff pro Woche und etwa 16.000 Liter Diesel pro Tag.“

Kraftstoffeinsparungen in großen Höhen für Volvo CE-Bagger
Volvo-Maschinen am Standort Kühtai 2 (Bild: Volvo CE) Eine Flotte von Volvo CE-Maschinen am Standort Kühtai 2 in Österreich. (Bild: Volvo CE)

Der Kraftstoffverbrauch war etwas niedriger als an einem durchschnittlichen Standort näher auf Meereshöhe, da Maschinen in Höhenlagen normalerweise weniger Kraftstoff verbrauchen.

Insbesondere der Volvo EC950F verbrauchte täglich etwa 50–55 Liter Diesel.

„Wir haben es am Anfang nicht geglaubt und dachten, die Maschine würde mehr verbrauchen“, sagt Wetzlinger. „Aber die Vorhersagen [des Händlers] haben sich als richtig erwiesen.“

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