Bautätigkeit in der Eurozone geht aufgrund anhaltender Probleme im Wohnungsbau stark zurück

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Neuer Wohnungsbau in den Niederlanden (Bild: Adobe Stock) Ein Wohnbauprojekt in den Niederlanden im Bau. Die europäischen Bauaktivitäten gehen zurück, insbesondere aufgrund des schwachen Wachstums im Neubausektor. (Bild: Adobe Stock)

Aufgrund der anhaltend schwierigen Bedingungen im Wohnungsbausektor ist die Bautätigkeit in der Eurozone im August deutlich zurückgegangen.

Der jüngste Einkaufsmanagerindex (PMI) der Hamburg Commercial Bank (HCOB), der Baukäufer in der gesamten Eurozone befragt, verzeichnete einen Wert von 41,4.

Ein Wert unter 50,0 deutet auf einen Rückgang der Aktivität hin, während ein Wert über dieser Marke auf eine Zunahme hinweist.

Der HCOB-PMI für die Eurozone hat nun in jedem der letzten 28 Monate einen Aktivitätsrückgang verzeichnet und 41,4 entspricht dem Wert vom Juli.

Den stärksten Rückgang verzeichnete der Wohnungsbau, mit dem stärksten Aktivitätsrückgang seit April 2020. Auch die gewerbliche Aktivität ging im August stark zurück, während der Rückgang im Tiefbau am langsamsten war, wenn auch immer noch relativ steil.

Unterdessen meldeten die befragten Einkaufsmanager im 29. Monat in Folge einen Rückgang der Auftragseingänge. Das Tempo des Rückgangs hat sich im Vergleich zum Juli zwar abgeschwächt, blieb aber laut Umfrage „erheblich“.

Der Personalstand in der Baubranche sank zum 18. Mal in Folge, und zwar in einem Tempo, das sich gegenüber Juli kaum verändert hat. Der allgemeine Rückgang der Belegschaftszahlen konzentrierte sich auf Deutschland, wo der Rückgang der stärkste seit Mai war.

Aufgrund der schwächeren Nachfrage nach Vorleistungen verkürzten sich die Lieferzeiten der Lieferanten in der Eurozone den fünften Monat in Folge. Französische Lieferanten meldeten die deutlichste Leistungssteigerung seit Dezember 2017, und auch in Deutschland gab es eine deutliche Verbesserung. Bei italienischen Lieferanten verkürzten sich die Lieferzeiten erstmals seit Oktober 2012.

Diagramm mit den Werten des HCOB Eurozone PMI bis August 2024 HCOB Eurozone PMI bis August 2024 (Quelle: HCOB/S&P Global)

Der Einsatz von Subunternehmern in der Eurozone verzeichnete den stärksten Rückgang seit April 2020 und die von ihnen verlangten Tarife stiegen nur geringfügig und erreichten im Jahr 2024 ihren bisher niedrigsten Stand.

Dr. Tariq Chaudhry, Ökonom bei der Hamburg Commercial Bank, sagte: „Die Krise im europäischen Bausektor zeigt keine Anzeichen einer Abschwächung. Der HCOB PMI stagnierte im August bei 41,4 Punkten und deutete damit auf einen anhaltenden Rückgang hin.

„Die besonders schwache Entwicklung der größten Volkswirtschaften der Eurozone – Deutschland und Frankreich – belastet den Index stark. Besonders der Wohnungsbau weist einen beunruhigenden Trend auf. Da die Bauwirtschaft weiterhin schleppend läuft, wächst der Druck auf die Europäische Zentralbank (EZB), mit Zinssenkungen gegenzusteuern, zumal die Inflation in der Eurozone im August im Jahresvergleich bei 2,2 % lag und sich damit dem Zielwert der EZB näherte.

„Steigende Preise sind weiterhin ein großes Problem für die europäische Bauwirtschaft. Trotz schwacher Nachfrage steigen die Inputkosten weiter und haben sich im August sogar noch beschleunigt. Während die Inputkosten in Deutschland leicht zurückgingen, meldeten Bauunternehmen in Frankreich und Italien deutlich höhere Kosten, was größtenteils auf steigende Rohstoffpreise zurückzuführen ist.

„Die europäischen Bauunternehmen blicken skeptisch in die Zukunft. Zwar haben sich Auftragseingänge und Einkaufsvolumen im Vergleich zum Vormonat leicht verbessert, der Rückgang dieser Teilindizes bleibt jedoch ausgeprägt. Die Geschäftserwartungen für die nächsten zwölf Monate sind tief negativ und liegen deutlich unter dem historischen Durchschnitt. Infolgedessen sinkt die Beschäftigung in der Branche weiter.“

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