Doka auf der bauma: Automatisierung im Feld, Daten in der Cloud und weniger Abfall überall

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Auf der bauma 2025 bot Doka-CEO Robert Hauser dem Construction Briefing eine einzigartige, praxisnahe Führung durch die neuesten Innovationen des Unternehmens: Von der Automatisierung über kohlenstoffarme Betonunterstützung bis hin zu recycelten Schalungsmaterialien zeichnete Hauser das Bild eines Unternehmens, das seine Zukunft auf Effizienz und Nachhaltigkeit ausrichtet.

Doka-CEO Robert Hauser auf der bauma (Bild: Mitchell Keller) Doka-CEO Robert Hauser präsentiert die neuesten Innovationen seines Unternehmens auf der bauma 2025. (Bild: Mitchell Keller)

„Die Produktivität im Baugewerbe hat sich seit Jahrzehnten nicht wirklich verbessert“, erklärt Hauser im Briefing. „Die Baukosten sind zu hoch, also müssen wir das ändern.“

„Wir müssen die Produktivität steigern, die Kosten senken und die Standorte sicherer machen.“

Automatisierung im Kern: Robotersysteme von Doka

Im Mittelpunkt der Bemühungen stehen ein automatisiertes Kletterschalungssystem mit einem Steuerungs- und Antriebssystem der nächsten Generation, das das Anheben und Verstellen der Schalung auf Knopfdruck ermöglicht, sowie zwei Roboter. All dies wird im vorderen Bereich des Stands des österreichischen Schalungs- und Gerüstherstellers auf der bauma im Bereich „Smart Construction Outdoor“ ausgestellt.

Ein Roboter wurde zusammen mit dem LeanForm-System von Doka präsentiert – einem baustellennahen Produktionsverfahren, das die Montage von Wandschalungen modular und fabriknah effizient macht. Anstatt Wandschalungen in der Höhe zu errichten – wo Zugang und Sicherheit anspruchsvoller sind – richteten die Teams einen eigenen Arbeitsbereich neben dem Gebäude ein. Dort werden komplette Schalungseinheiten mit Bewehrungsstahl, Aussparungen und Verankerungsmaterial montiert.

DokaXdek auf der bauma 2025 (Bild: Mitchell Keller) Doka-Geschäftsführer Robert Hauser erklärt auf der bauma das DokaXdek-Plattenhebesystem der Unternehmensgruppe. (Bild: Mitchell Keller)

Im Rahmen der laufenden Entwicklung hat Doka einen Roboterarm-Prototyp – den DokaXbot Lift – in dieses System integriert, der bei wiederkehrenden oder präzisen Aufgaben, wie dem Setzen von Ankern, unterstützt. Sobald ein Abschnitt vollständig montiert ist, wird er per Kran in die gewünschte Position auf der Struktur gehoben und ist bereit für den Betoniervorgang. LeanForm wurde bereits auf Baustellen eingesetzt, die Roboterintegration befindet sich jedoch noch in der Pilotphase.

Hauser sagte, das Ziel von Doka Lean Form und dem dazugehörigen Roboterprototyp bestehe darin, die Arbeit in der Höhe zu vereinfachen, die Zykluszeiten zu verkürzen und die Konsistenz zu verbessern.

„Durch den Einsatz dieser Baustelle und des Roboters lassen sich Effizienzsteigerungen von 20 bis 30 % erzielen“, sagte er. „Und wir haben das nicht nur berechnet, sondern in der Praxis getestet.“

Der zweite Roboter, DokaXBot Lift, ist Teil des DokaXdek-Systems des Unternehmens – einer Deckenschalung mit einem Plattenhandhabungsroboter, der Platten bis zu 6 m hoch heben kann. Die Maschine kann auch schwere Stützen in einer einzigen, integrierten Bewegung installieren. Die Grobpositionierung der Platte erfolgt per Fernbedienung sicher vom Boden aus, die Feinpositionierung übernimmt dann automatisch der DokaXbot Lift. Derzeit muss die Einheit die Platte noch manuell in die endgültige Position führen, doch das Heben schwerer Lasten erfolgt automatisiert, und Hauser deutet an, dass die vollständige Autonomie nicht mehr fernliegen wird.

„Man kann sich vorstellen, dass der Roboter über Nacht die Schalung errichtet“, sagte er.

Hauser sagte, dass beide Roboter bald in Zusammenarbeit mit ausgewählten Kunden auf aktiven Baustellen getestet werden.

Betonaushärtung bei klirrender Kälte? Doka: „Kein Problem“
Doka-Stand auf der bauma 2025 (Bild: Doka) Doka auf der bauma 2025 (Bild: Doka)

Ein weiterer Bereich, in dem Doka die Produktivität steigern (und im Nachhaltigkeitsbereich tätig sein möchte), ist die Aushärtung von emissionsarmem Beton. Diese neuartigen Baustoffe kommen auf den Markt, verhalten sich aber tendenziell anders als herkömmliche Mischungen, insbesondere bei Kälte.

Auf der bauma präsentierte Doka seine intelligente Heizschalung – ein flaches, wiederverwendbares System mit integriertem Heizmaterial im Sperrholz. Der Tisch wurde entwickelt, um die Aushärtung von Beton in kalten Umgebungen zu beschleunigen. Er leitet die Wärme bereits in der Anfangsphase des Betonierens ein und reguliert sie, wodurch die gewünschte Festigkeit schneller erreicht wird.

Durch die beheizte Schalung kann das System die Aushärtungstemperaturen auch bei Minusgraden effizient aufrechterhalten.

Das System ist zudem mit der Concremote-Sensorplattform von Doka integriert und liefert den Teams Echtzeitdaten zu Temperatur und Aushärtungsfortschritt sowie präzise Prognosen zum sicheren Ausschalen. Es berechnet die erforderlichen Aushärtungstemperaturen basierend auf Betonmischung, Umgebungsbedingungen und Zeitvorgaben. CO₂-Vergleiche sind in die Schnittstelle integriert.

„Neuer Beton härtet bei niedrigen Temperaturen nicht so schnell aus“, sagte Hauser. „So kann man die Aushärtung einleiten, überwachen und die Temperatur bei Bedarf anpassen.“

Pavel Kasal, Produktmanager für digitale Dienste bei Doka, gab Einzelheiten zu einem Projekt in Schweden bekannt, bei dem das Prototypsystem kürzlich unter extremen Bedingungen eingesetzt wurde: Temperaturen von –20 °C.

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„Wir haben Mitte Februar angefangen, und als ich auf der Baustelle war, waren es minus 15 Grad“, sagte er. „Normalerweise verwendet man Einwegkabel, die man unter die Bewehrung legt … aber sie haben sich entschieden, beheizte Schalungen zu testen, und sind sehr zufrieden.“

Anstatt die gesamte Baustelle über eine Einhausung mit Ölbrennern zu beheizen, verwendete der Auftragnehmer beheizte Schalungsplatten zum Aushärten, wodurch der Energieverbrauch gesenkt und das Ausschalen am nächsten Tag ermöglicht wurde.

Doka-Verbundplatte: Leichter als Holz und langlebig
Doka-CEO Robert Hauser spricht über das Produkt Xlife (Bild: Mitchell Keller) Robert Hauser, CEO von Doka, präsentiert die Schalungslösung des Unternehmens aus recycelten Kunststoffplatten: Xlife. (Bild: Mitchell Keller)

Ebenfalls auf der bauma vorgestellt wurde die Xlife-Oberplatte, die neue hochbelastbare Schalungsplatte von Doka. Ihr Kern besteht vollständig aus recyceltem Verbraucherkunststoff.

Das Blatt ist auf lange Lebensdauer und vollständige Recyclingfähigkeit ausgelegt und Teil eines geschlossenen Kreislaufsystems. Sobald es das Ende seiner Nutzungsphase erreicht hat, kann es zerkleinert, wiederaufbereitet und wieder zu neuen Blättern verarbeitet werden.

„Wir gehen davon aus, dass dieses Blatt eine lange Lebensdauer haben wird“, sagte er.

Die aus mehreren Stoffschichten und recyceltem Kunststoff gefertigte Plane verfügt über Lufttaschen, die das Gewicht reduzieren, ohne die Festigkeit zu beeinträchtigen.

Es ist zudem wasser-, witterungs- und verschleißbeständig und eignet sich daher besser für raue Umgebungen als herkömmliche Holzplatten. Hauser fügte hinzu, dass es sogar nach der Hälfte der Lebensdauer – beispielsweise bei Nagelschäden – repariert und wieder in Betrieb genommen werden kann.

„Dies ist ein perfektes Beispiel dafür, wie Nachhaltigkeitsvorteile und wirtschaftliche Vorteile zusammenkommen“, sagte er.

360°-Ansicht mit der Doka-Kundenplattform
Doka 360-Stand auf der bauma (Bild: Doka) Der Stand und das Display von Doka 360 auf der bauma 2025. (Bild: Doka)

Jede dieser Innovationen – Roboter, Heizsysteme, Materialfortschritte – wird wieder in ein einziges Ökosystem integriert: die Doka 360-Kundenplattform.

Die digitale Schnittstelle wurde intern zusammen mit der Umdasch Group (Doka‘s Muttergesellschaft) entwickelt und vereint alles von der Planung bis zur Sendungsverfolgung, Bestellung und Baustellenüberwachung unter einem einzigen Login.

„Die Interaktion mit Doka erfolgt ausschließlich über die Plattform“, sagte Hauser. „Alles läuft nahtlos – Design, Logistik, Lieferung, Retouren.“ Laut Hauser vereinfacht dies die Auftragsabwicklung für Kunden, wodurch die Doka-Vertriebsmitarbeiter mehr Zeit für komplexere Kundenprojekte haben.

Magdalena Auer, Digital Strategy and Transformation Manager bei der Umdasch Group, demonstrierte, wie Doka 360 Baustellenleitern eine Cockpit-Ansicht aller aktiven Projekte bietet, Sensordaten integriert und eine Anbindung an Planungstools und den Online-Shop ermöglicht.

„Alles, was Sie in Ihrer Beziehung mit Doka tun“, sagte sie, „ist zentral und transparent auf der Plattform.“

Es umfasst außerdem Aushärtungswarnungen, Materialstatusaktualisierungen und Prognosetools für die Rückgabe und Wiederverwendung.

Doka 360 wird im Juli 2025 in den Early Access gehen, die Einführung in Europa und Nordamerika soll folgen.

Insgesamt gesehen signalisiert Dokas bauma-Präsentation mehr als nur Produkteinführungen – sie spiegelt einen umfassenderen Wandel in der Sichtweise des Unternehmens auf seine Rolle auf der Baustelle wider.

Von der Automatisierung und CO2-armen Aushärtung bis hin zur digitalen Koordination und recycelbaren Materialien besteht das Ziel nicht nur darin, einzelne Aufgaben zu optimieren, sondern den gesamten Baustellenprozess neu zu überdenken.

Insbesondere bei der Einbindung in eine interne Softwareplattform wie Doka 360 sieht Hauser für Kunden die Möglichkeit, „effizienter zu arbeiten, [mit] nur einer Schnittstelle, über die sie alles zur Hand haben.“

CEO-Interview: Robert Hauser von Doka über die Technologie, die Schalungen verändert
CEO-Interview: Robert Hauser von Doka über die Technologie, die die Schalung verändert. Robert Hauser beschreibt die fortschrittlichen Technologien und nachhaltigen Materialien, die eine globale Transformation der Schalung vorantreiben.
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