Wohnungsbau in Europa erreicht niedrigsten Stand seit einem Jahrzehnt

Die Zahl der im Jahr 2025 in Europa fertiggestellten Wohnhäuser dürfte den niedrigsten Stand seit einem Jahrzehnt erreichen.

Blick auf eine Baustelle mit Baggern und diversen Baugeräten in einem Wohngebiet von Wildberg in Baden-Württemberg, Deutschland. Blick auf eine Baustelle mit Baggern und diversen Baugeräten in einem Wohngebiet von Wildberg in Baden-Württemberg, Deutschland. (Bild: joerghartmannphoto via AdobeStock – stock.adobe.com)

Dies geht aus Prognosen des Euroconstruct-Netzwerks hervor, das ermittelt hat, dass in der gesamten Region in diesem Jahr 1,5 Millionen Wohneinheiten gebaut werden, 5,5 Prozent weniger als im Jahr 2024.

Diese Zahl dürfte bis 2026 um drei Prozent steigen, doch der anhaltende Rückgang in Deutschland wird sich auch auf den Rest Europas auswirken.

Auch im übrigen Europa, vor allem aber in Nordeuropa, gebe es Anzeichen einer Erholung, sagt Ludwig Dorffmeister, Bauexperte beim zu Euroconstruct gehörenden ifo Institut .

In Schweden wird bereits im Jahr 2025 mit dem Bau von 12 % mehr Wohnraum gerechnet. Auch in Dänemark (+28 %), Finnland (+23 %), Norwegen (+13 %) und Polen (+10 %) werden die Fertigstellungen im Jahr 2026 im Vergleich zum Vorjahr zunehmen.

Allerdings werde die Zahl der im Jahr 2026 gebauten Wohnungen in Österreich im Vergleich zu 2025 um 9 Prozent und in Frankreich und Italien um 3 Prozent sinken, sagte er.

In Deutschland, wo der Rückgang weiterhin besonders stark ist, werden Prognosen zufolge im Jahr 2026 nur noch 175.000 Wohnungen gebaut.

„In Deutschland verhindern derzeit vor allem die hohen Baukosten eine schnelle Marktbelebung. Im übrigen Europa kommt der Wohnungsbau vor dem Hintergrund einer wachsenden Bevölkerung langsam wieder in Schwung“, so Dorffmeister.

Europas Tiefbau nimmt ab

Bessere Nachrichten gab es für den Tiefbau-Teilsektor, der von öffentlichen Investitionen und langfristigen Infrastrukturprojekten profitiert.

Allerdings dürfte sich das Wachstum den Prognosen zufolge bis 2027 auf 1,5 Prozent verlangsamen, nachdem es in den Jahren 2017 bis 2024 ein durchschnittliches jährliches Wachstum von 2,5 Prozent gegeben hatte.

Trotz der Notwendigkeit, die Infrastruktur auszubauen oder zu modernisieren, müssen die Regierungen allgemeine Sparmaßnahmen umsetzen. Der Mangel an Arbeitskräften sowie steigende Baukosten bremsen den Sektor zusätzlich, stellte das ifo Institut fest.

Diagramm mit den Prognosen von Euroconstruct für verschiedene Bausubsektoren in Europa Prognosen von Euroconstruct für verschiedene Bausektoren in Europa (von links nach rechts: Wohnbau, Nicht-Wohnbau, Tiefbau und Gesamtbau). Die Grafik zeigt die Veränderungen gegenüber dem Vorjahr in %. (Quelle: Euroconstruct, ifo Institut)
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