Einblicke in den Bauboom in Saudi-Arabien: drei wichtige Erkenntnisse

Premium-Inhalte
Hören Sie sich diesen Artikel an (nur auf Englisch)

Kurz gesagt: Alles, was Sie über die saudi-arabische Bauindustrie wissen müssen, erfahren Sie auf der Fahrt vom Flughafen in die Hauptstadt Riad. Auf der etwa 35 Kilometer langen Strecke fällt selbst dem unaufmerksamsten Besucher die enorme Menge an Bauarbeiten auf.

Eines der vielen Bauprojekte, die das Megaprojekt Diriyah ausmachen

Und es handelt sich nicht nur um Bauarbeiten im kleinen bis mittleren Maßstab, wie etwa neue Bürogebäude oder Parkplätze – es handelt sich um Bauarbeiten im großen Maßstab mit den entsprechenden Ambitionen und dem entsprechenden Budget.

Zu den Projekten gehören unter anderem der King Salman Park, das Gelände der Expo 2030, New Murabba (einschließlich des Mukaab – eines der größten Bauwerke der Welt in Form eines 400 Meter langen Würfels) und Qiddiya, eine riesige neue Unterhaltungsstadt.

Über NEOMs Projekt „The Line“ wurde viel geschrieben, dessen Größe und Umfang jedoch reduziert wurden. Angesichts der ehrgeizigen – ja geradezu ausgefallenen – ursprünglichen Pläne ist dies keine Überraschung.

Allerdings sollte dieser Rückgang nicht mit einer Verlangsamung der Bautätigkeit in Saudi-Arabien insgesamt verwechselt werden; das Gegenteil ist der Fall.

Dieser Redakteur besuchte Saudi-Arabien zum ersten Mal auf Einladung des 63,5 Milliarden US-Dollar teuren Megaprojekts Diriyah, das ein UNESCO-Weltkulturerbe in eine florierende Tourismus- und Gastronomiegemeinde verwandeln soll. Der Bau soll sowohl im Zeit- als auch im Kostenrahmen liegen. Zu den Projekten in Diriyah gehören ein 1,4 Milliarden US-Dollar teures Opernhaus, ein von Greg Norman entworfener Golfplatz sowie Hotels der Marken Armani und Ritz-Carlton.

Drei wichtige Erkenntnisse zur Bauindustrie in Saudi-Arabien
Saudi-Arabien baut im großen Stil
Turmdrehkräne am Horizont sind in Saudi-Arabien ein vertrauter Anblick

Bei einer der Baustellen in Diriyah waren Berichten zufolge 83 Turmdrehkräne im Einsatz – ein Rekordwert für ein einzelnes Projekt in der Region, wie einige behaupten. Bis man diese Baustellen selbst gesehen hat, lässt sich ihre Größe nur schwer beschreiben.

In einem Gespräch mit einer Gruppe von Journalisten erklärte Kiran Jay Haslam, Marketingchef von Diriyah: „Derzeit haben wir rund 51.000 Arbeiter vor Ort. Diese Zahl steigt ständig, daher muss ich immer überprüfen, ob ich die aktuellsten Zahlen habe.“

„Als wir mit diesem Projekt begannen, beschäftigten wir 12.000 Menschen, und die Bauarbeiten beschleunigen sich, während wir uns auf die Vision 2030 und die Weltausstellung 2030 zubewegen, bei der Diriyah eine große Rolle spielt.“

Die Macht des Saudi Public Investment Fund

Der saudi-arabische Public Investment Fund (PIF) ist einer der größten Staatsfonds der Welt. Die meisten Megaprojekte des Landes haben eigene Management- und Eigentümerstrukturen und sind dem PIF unterstellt. Manche Projekte managt der PIF aber auch selbst.

Das 63,5 Milliarden US-Dollar teure Megaprojekt Diriyah, das darauf abzielt, ein UNESCO-Weltkulturerbe in eine florierende Tourismus- und Gastgewerbegemeinde zu verwandeln

Die schiere Größe und die Ressourcen des PIF sind laut Haslam einer der Gründe dafür, dass das Diriyah-Projekt im Zeit- und Kostenrahmen bleiben konnte.

„Wir arbeiten eng mit allen Ministerien zusammen und PIF trägt dazu bei, dass die richtigen Projekte priorisiert werden und über die erforderlichen Ressourcen verfügen.“

Wie anderswo steht auch die Baubranche in Saudi-Arabien vor dem Problem des Arbeitskräftemangels. Bei so vielen gleichzeitig laufenden Projekten besteht immer das Risiko, dass nicht genügend Fachkräfte zur Verfügung stehen. Dieses Risiko wird jedoch durch eine zentrale Behörde – PIF – gemildert, die alle Projekte überwacht und sicherstellt, dass die Ressourcen bedarfsgerecht verteilt werden, um die Arbeiten im Zeitplan zu halten.

Saudi-Arabien hat viele Ambitionen
Der Redakteur von Construction Briefing und International Construction verbrachte drei Tage in Saudi-Arabien

Die Vision 2030 war die treibende Kraft hinter einem Großteil der Bautätigkeit in Saudi-Arabien, da das Land seine Wirtschaft vom Öl weg diversifizieren und sich, ähnlich wie Dubai, als globales Zentrum für Tourismus und Unterhaltung etablieren möchte.

Interessant ist, wie viele Menschen in dem Land in informellen Gesprächen glauben, dass die Vision 2030 – die Frist für viele der heutigen Megaprojekte – nicht das Ende dieses Baubooms markieren wird.

Mehr als eine Person meinte, dass Saudi-Arabien in nicht allzu ferner Zukunft die nächste Phase seiner Entwicklung in Angriff nehmen werde – vielleicht Vision 2040 oder 2050.

Obwohl diese Ansichten natürlich inoffiziell sind, bieten sie doch einen Einblick in die Zukunftsvisionen der Menschen im Land: Saudi-Arabien hat das Ende seiner Megaprojekte noch lange nicht erreicht.

Bleiben Sie verbunden

Erhalten Sie die Informationen, die Sie brauchen, genau dann, wenn Sie sie benötigen – durch unsere weltweit führenden Magazine, Newsletter und täglichen Briefings.

Melden Sie sich an

Longer reads
„European Rental Week“ rückt Kostenkontrolle und Nachhaltigkeit in den Fokus
Zum Auftakt der dritten European Rental Week spricht Construction Briefing mit führenden Vertretern der europäischen Baumaschinenvermietungsbranche über die Bedeutung der Vermietung im heutigen Bausektor.
Neue Analyse: US-Stahlzölle treiben Preise für Baumaschinen auf breiter Front in die Höhe
Neue Analyse von Off-Highway Research schätzt, wie Stahlzölle die Ausrüstungskosten für US-Käufer erhöhen werden
Mit dem Team verbinden
Andy Brown Redakteur, UK - Wadhurst Tel: +44 (0) 1892 786224 E-mail: [email protected]
Neil Gerrard Leitender Redakteur, UK - Wadhurst Tel: +44 (0) 7355 092 771 E-mail: [email protected]
Eleanor Shefford Brand Manager Tel: +44 (0) 1892 786 236 E-mail: [email protected]
Peter Collinson Internationaler Vertriebs- und Brand Manager Tel: +44 (0) 1892 786220 E-mail: [email protected]
VERBINDE DICH MIT SOZIALEN MEDIEN