Bauantrag für britisches Straßenbauprojekt umfasst 359.000 Seiten

Eindruck vom Tunneleingang der Lower Thames Crossing

Der Bauantrag für die Lower Thames Crossing umfasst 359.000 Seiten und wird zur Entscheidung über die Zukunft des 10 Milliarden Pfund (12,7 Milliarden US-Dollar) teuren Projekts dienen, das die Überlastung des Hauptstadtrings M25 verringern und die Verkehrsverbindungen zu und von den südöstlichen Häfen verbessern soll.

Die vorgeschlagene Route würde auch den längsten Straßentunnel des Landes unter der Themse umfassen.

Der Bauantrag stellt den Höhepunkt einer 15-jährigen Initiative dar und ist zu einem historischen Meilenstein in der britischen Infrastrukturplanungsgeschichte geworden.

Berichten zufolge würden sich die Planungsdokumente für das Projekt, aneinandergereiht, über 66 Meilen (106 km) erstrecken – fast fünfmal so lang wie die geplante 14,3 Meilen (23 km) lange Autobahn selbst.

Hohe Kosten und Verzögerungen

Nun werden die Planungsinspektoren ihre Empfehlung zu dem Projekt vorbereiten, bevor der britische Verkehrsminister Mark Harper entscheidet, ob eine Baugenehmigung erteilt wird.

Die endgültige Entscheidung zur Lower Thames Crossing wird voraussichtlich innerhalb der nächsten sechs Monate fallen.

National Highways, das für die Verwaltung des strategischen Straßennetzes zuständig ist, hat allein in den Antrag über 267 Millionen Pfund (338 Millionen US-Dollar) investiert, so dass sich die Gesamtausgaben für das Projekt noch vor dem ersten Spatenstich auf 800 Millionen Pfund (1 Milliarde US-Dollar) belaufen.

Die britische Regierung hatte das Projekt zuvor für zwei Jahre ausgesetzt und die steigenden Kosten aufgrund der Inflation im Bausektor als Grund genannt. Nun ist es unwahrscheinlich, dass die Überquerung vor 2031 fertiggestellt wird, sollten die Pläne genehmigt werden.