Wie verändern Baggeranbaugeräte die Effizienz und Nachhaltigkeit auf der Baustelle?

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Bagger sind im Bauwesen, bei Abbrucharbeiten und bei Erdbewegungen unverzichtbar, aber ihr volles Potenzial entfalten sie erst durch ihre Anbaugeräte. Von Schaufeln über Greifer und Brecher bis hin zu Erdbohrern können die richtigen Werkzeuge diese Maschinen in vielseitige, multifunktionale Geräte verwandeln – was die Effizienz steigert, Kosten senkt und die Sicherheit auf der Baustelle verbessert.

Conquips Baggerverdichtungsrad im Einsatz Conquips Baggerverdichtungsrad im Einsatz (Foto: Conquip Engineering Group)

In den letzten Jahren ist der Markt für Baggeranbaugeräte aufgrund des technologischen Fortschritts und des Bedarfs an anpassungsfähigen Lösungen in allen Branchen rasant gewachsen. Moderne Bauunternehmer verlangen Werkzeuge, die nicht nur leistungsstark, sondern auch mit immer anspruchsvolleren Maschinen kompatibel sind. Da Nachhaltigkeit und Präzision im Vordergrund stehen, sind Anbaugeräte, die Abfall minimieren und die Produktivität steigern, gefragter denn je.

Schnellwechselsysteme und hydraulisch betriebene Werkzeuge ermöglichen es dem Bediener nun, Anbaugeräte mühelos auszutauschen und so Zeit zu sparen, ohne die Leistung zu beeinträchtigen. Bis 2025 ist die Branche bereit für weitere Innovationen, wobei sich die Nachfrage in Richtung Werkzeuge verlagert, die Vielseitigkeit, Effizienz und Nachhaltigkeit für moderne Bauherausforderungen in Einklang bringen.

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Maßgeschneiderte Werkzeuge, die auf spezifische Arbeitsanforderungen zugeschnitten sind, werden immer wichtiger, stimmt Torsten Ahr, General Manager des Customer Solution Centre EMEA von Epiroc, zu. Er weist darauf hin, dass Fortschritte bei Schnellwechselsystemen es den Bedienern erleichtert haben, Anbaugeräte effizient zu wechseln, was sowohl die Produktivität als auch die Anpassungsfähigkeit verbessert. „Diese Anbaugeräte sind als zielgerichtete Lösungen konzipiert, die nicht nur die Produktivität steigern, sondern auch gesetzliche und administrative Anforderungen erfüllen“, erklärt er. Darüber hinaus spielen digitale Funktionen wie Konnektivität, Flottenmanagement und Diebstahlschutz eine immer wichtigere Rolle bei der Förderung von Innovationen in der gesamten Branche.

Trends im Gerätedesign unterstreichen ebenfalls den allmählichen Wandel hin zu nachhaltigerer Technologie, wobei Elektrobagger und regenerative Hydrauliksysteme an Bedeutung gewinnen. Antti Rautamies, F&E-Projektmanager bei Allu, weist darauf hin, dass die Hydraulik bei der Technologie für Anbaugeräte noch immer dominiert, prognostiziert jedoch, dass sich dies mit der Weiterentwicklung neuer Systeme ändern wird. „Diese Veränderungen haben die Technologie für Anbaugeräte noch nicht wesentlich beeinflusst“, bemerkt er, „aber das ist nur eine Frage der Zeit.“

Vor Ort bleibt die Praktikabilität entscheidend. George Critchley, Gruppenleiter bei der Conquip Engineering Group, betont die wachsende Nachfrage nach Anbaugeräten, die Bagger in Mehrzweckwerkzeuge verwandeln. „Effiziente Materialtransportlösungen – ob für Rohre, Aushub oder Paletten – sind für die Produktivität und Sicherheit auf der Baustelle von entscheidender Bedeutung“, erklärt er.

Critchley betont auch die Notwendigkeit flexibler Lösungen, die die Vielfalt der auf der Baustelle benötigten Geräte minimieren und gleichzeitig ein breites Spektrum an Baggergrößen abdecken. „Auf vielen Baustellen, insbesondere in der Erdarbeitenphase, wird zunehmend auf Bagger gesetzt, die Mehrzweckgeräte sind und die Produktivität steigern.

„Der Markt muss den Baustellenleitern zunehmend Lösungen bieten, die ihnen Flexibilität geben, sodass auf der Baustelle weniger Gerätearten benötigt werden und Anbaugeräte für ein möglichst breites Spektrum an Baggertonnengrößen geeignet sind.“

Die Innovationen der Conquip Engineering Group begannen mit einem Satz Baggergabeln mit verstellbaren Bolzenmitten. Seitdem hat sich die Nachfrage erhöht und ihr Portfolio umfasst nun auch Betonkübel, Verdichtungsräder, Pfahlschaber und Schleppkübel, um nur einige zu nennen.

Regeln und Vorschriften

Die Rolle der Vorschriften bei der Gestaltung des Marktes für Baggeranbaugeräte kann nicht genug betont werden. Da Nachhaltigkeit und Effizienz zu nicht verhandelbaren Prioritäten werden, zwingen sich Hersteller und Betreiber aufgrund sich entwickelnder Standards dazu, umweltfreundlichere und vielseitigere Lösungen zu wählen.

EU-Vorschriften wie die Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen (CSRD) fördern den Einsatz innovativer Werkzeuge wie Tiltrotatoren, während der allgemeine öffentliche und gesetzgeberische Druck die Nachfrage nach emissionsarmen Maschinen ankurbelt. Diese regulatorischen Veränderungen beeinflussen nicht nur Beschaffungsentscheidungen, sondern bieten Herstellern auch die Möglichkeit, ihre Produkte an Branchen- und Gesellschaftszielen auszurichten.

Krister Blomgren, CEO von Engcon Foto: Engcon Krister Blomgren, CEO von Engcon (Foto: Engcon)

Krister Blomgren, CEO von Engcon, sieht in den neuen EU-Vorschriften im Rahmen der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) eine große Chance für die Branche, Innovationen zu schaffen. „Und zwar aus zwei Perspektiven“, erklärt er, „einerseits können große Bauunternehmen, insbesondere in Europa, von ihren Subunternehmern verlangen, einen Tiltrotator zu verwenden – auf diese Weise können die Unternehmen dies in ihrer CSRD-Berichterstattung verwenden. Andererseits können Bauunternehmer mit eigenen Baggern die Vorteile des Tiltrotators als Argument bei Ausschreibungen im privaten und öffentlichen Sektor nutzen.“

Antti Anttila, CEO von Lekatech, betont, wie der öffentliche und legislative Druck den Bau- und Bergbausektor umgestaltet. „In praktisch allen westlichen Gesellschaften gibt es unterschiedliche Formen von Anreizen und Gesetzen“, bemerkt er und verweist auf die ehrgeizigen Ziele der CO2-Neutralität, die diesen Wandel vorantreiben.

Da immer mehr Betreiber auf elektrische Trägergeräte umsteigen, betont Anttila, dass diese Maschinen den Weg für elektrische Anbaugeräte ebnen und einen Innovationszyklus schaffen, der sowohl der Umwelt als auch der Betriebseffizienz zugutekommt. „Diese Entwicklung wird der Gesellschaft auf lange Sicht nicht nur aus ökologischer Sicht zugutekommen, sondern auch, weil sich die Betriebseffizienz deutlich erhöht“, fügt er hinzu.

Da sich Anbaugeräte immer effizienter und anpassungsfähiger entwickeln, wird die Bedeutung von Tiltrotatoren in Europa immer größer. Diese vielseitigen Werkzeuge, die früher vor allem auf skandinavischen Märkten beliebt waren, erfreuen sich auf dem gesamten Kontinent zunehmender Beliebtheit und bieten Bauunternehmern verbesserte Funktionalität und Präzision bei Aushubarbeiten.

Lekatech Leka Toras 35 Elektrohammer Foto: Lekatech Lekatech Leka Toras 35 Elektrohammer (Foto: Lekatech)

Rototilt bemerkt das wachsende Kundenbewusstsein für diese Vorteile und setzt seine globale Expansion fort. Vor kurzem hat das Unternehmen Verträge mit Vertriebspartnern in Portugal, der Tschechischen Republik und Rumänien unterzeichnet. Das internationale Händlernetz des Unternehmens deckt nun alle skandinavischen Länder sowie große Teile Europas und Nordamerikas ab.

Das Ziel der Expansion von Rototilt in neue Länder ist es, Zugang zu innovativen Technologien und Funktionen zu bieten, die neue Einsatzmöglichkeiten für Bagger ermöglichen. Bei der Auswahl der Vertriebshändler berücksichtigt das Unternehmen nach eigenen Angaben mehrere Faktoren, darunter ihre Fähigkeit, sowohl Händler als auch Bauunternehmer durch Service und Unterstützung effektiv zu unterstützen.

Neue Produkteinführungen auf dem Markt

Da regulatorischer Druck und Nachhaltigkeitsziele Innovationen bei Baumaschinen vorantreiben, reagieren die Hersteller mit fortschrittlichen Lösungen, die diesen sich entwickelnden Anforderungen gerecht werden. Dieser Drang nach Effizienz und Anpassungsfähigkeit zeigt sich in den neuesten Produkteinführungen, die darauf abzielen, die Maschinenfunktionen zu verbessern und gleichzeitig betriebliche Herausforderungen zu bewältigen.

Engcon hat kürzlich den neuen Maschinenwechsler S70 auf den Markt gebracht, der speziell für Bagger der 20- bis 30-Tonnen-Klasse entwickelt wurde. Dieses neue Modell baut auf dem Erfolg des vorherigen Wechslers S60 auf, der letztes Jahr für Bagger der 12- bis 19-Tonnen-Klasse eingeführt wurde.

Der S70 ist angeblich stärker und robuster als sein Vorgänger. Eine seiner wichtigsten Verbesserungen ist die einfachere Nachrüstung mit EC-Oil-Blöcken, da die neue Kupplung keine Schläuche enthält, wodurch das Risiko von Öllecks erheblich reduziert wird. Darüber hinaus verfügt der S70 wie der S60 über einen erhöhten Hydraulikfluss, was bei der Verwendung von Werkzeugen, die ein höheres Ölvolumen benötigen, wie z. B. Hydraulikhämmern, von Vorteil ist.

Das in Frankreich ansässige Unternehmen Mecalac brachte letztes Jahr seine Palette an Hydraulikhämmern auf den Markt, die die Modelle MB30, MB40, MB50 und MB80 umfasst. Diese vier Hämmer haben unterschiedliche Größen und Fähigkeiten. Durch die Anpassung des Hammermodells und der Maschinengröße können Benutzer alle Nutzungsstufen abdecken, von gelegentlichen Aufgaben bis hin zu intensiven Arbeiten.

Die Modelle MB30, MB40 und MB50 sind für Bagger mit einem Gewicht zwischen 5 und 12 Tonnen konzipiert. Sie sind kompakt und leicht und mit einem Leerlaufschutzsystem ausgestattet, das die Haltbarkeit erhöht. Darüber hinaus bieten sie mit ihren Federungssystemen, die zur Reduzierung der Lärmbelästigung beitragen, zusätzlichen Bedienkomfort.

Der MB80 ist für Bagger von 9 bis 16 Tonnen geeignet und kombiniert hohe Leistung mit Robustheit und Wartungsfreundlichkeit. Er verfügt über ein Schutzsystem gegen Trockenschlag und eine schallgedämmte Wiege mit Aufhängungen. Sein serienmäßiges automatisches Schmiersystem vereinfacht die täglichen Wartungsarbeiten.

Auf die Nachfrage reagieren

Mit der Entwicklung des Marktes für Baggeranbaugeräte zeichnet sich ein klarer Trend ab: Innovationen, die von Nachhaltigkeit, Regulierung und Effizienz getrieben werden. Die Hersteller reagieren darauf mit Werkzeugen, die nicht nur die Maschinenleistung optimieren, sondern auch umfassendere Branchen- und Umweltziele erfüllen.

Von modernen Schnellwechslern bis hin zur steigenden Beliebtheit von Tiltrotatoren liegt der Schwerpunkt darauf, es Bauunternehmern zu ermöglichen, mit weniger mehr zu erreichen. In Zukunft wird die Zusammenarbeit zwischen Herstellern, Betreibern und Regulierungsbehörden der Schlüssel zur Gestaltung der nächsten Generation von Anbaugeräten und zur Sicherstellung des weiteren Wachstums der Branche sein.

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