EFCA: Technische Lösungen auf den Färöer-Inseln – der Kontrast zwischen Tradition und Moderne

25 November 2024

Die EFCA berichtet über einen kürzlichen Besuch auf den Färöer-Inseln und die neuesten Informationen zu den Unterwassertunneln, die derzeit gebaut werden.

Ungefähr in der Mitte eines unsichtbaren umgedrehten Dreiecks, an dessen Spitzen Island, Norwegen und Schottland liegen, liegen die abgelegenen, wunderschönen und einladenden Färöer-Inseln.

Vor Kurzem hielten die nordischen Verbände, die beratende Ingenieure auf nationaler Ebene vertreten, dort ihre Jahresversammlung ab. Die Vertreter aus Dänemark, Finnland, Island, Norwegen und Schweden tauschten sich nicht nur über nationale Neuigkeiten aus, sondern diskutierten mit der EFCA auch EU-Angelegenheiten. Der Vorstandsvorsitzende des örtlichen Unternehmens SMJ Consulting Engineers war ebenfalls anwesend und bot freundliche Gastfreundschaft; ebenso wie Vertreter anderer färöischer und nordischer Unternehmen.

Aufgrund des relativ rauen Klimas und der abgelegenen Lage benötigt die Bauindustrie einzigartige Lösungen. Diese werden durch eine Mischung aus traditionellen und modernen Methoden erreicht, die zwar für lokale Bedürfnisse entwickelt wurden, aber auch anderswo eingesetzt werden könnten. Einige atemberaubend ehrgeizige Projekte haben die EFCA dazu inspiriert, diesen Monat das Bau- und Ingenieurwesen auf den Färöer-Inseln in den Mittelpunkt zu rücken.

Eysturoyartunnilin

Der Eysturoy-Tunnel liegt rund 190 m unter dem Meeresspiegel und ist über 11 km lang. Er wurde 2020 fertiggestellt. Der Tunnel ist dunkel, unheimlich ruhig und hier und da mit Kunstwerken geschmückt, die dem hauptsächlich aus schwarzem Fels bestehenden Inneren etwas Farbe verleihen. Das Projekt war eine Partnerschaft zwischen dem leitenden beratenden Ingenieur Norconsult, dem Hauptauftragnehmer NCC und den lokalen Firmen SMJ und LBF. Nach der Besichtigung eines der Pumpenräume fuhr der Minibus der Gruppe zweimal um den ersten Unterwasserkreisverkehr der Welt und fügte einer beeindruckenden und lehrreichen technischen Tour einen Moment puren Spaßes hinzu. Weitere Informationen über den Tunnel sowie andere Aspekte der Färöer-Inseln finden Sie online. Für Leser, die mehr Fotos und technische Informationen wünschen, bietet die entsprechende Website von Norconsult einen guten Überblick.

Mit Drachen die Gezeitenenergie revolutionieren

Die EFCA veröffentlichte im Januar dieses Jahres ihr Positionspapier zum Thema Wasser (den „Blue Deal“) und diskutierte während der Recherchen für das Papier mit Experten das Potenzial und die Herausforderungen der Gezeitenkraft. Traditionelle Meeresturbinen sind notorisch teuer und schwer zu warten. Obwohl sie immer noch eine zuverlässige Quelle erneuerbarer Energie darstellen, schrecken sie Forscher, Ingenieurbüros, Investoren und politische Entscheidungsträger gleichermaßen ab, da sie sich nur schwer skalieren lassen und ein Kosten-Nutzen-Dilemma besteht. Eine alternative Methode wird derzeit getestet, allerdings ist noch viel zu tun, um das Potenzial der Technologie zu optimieren.

Ist das ein Drachen oder ein Flugzeug? Eine neue Turbine, leuchtend gelb und mit einem Kabel am Meeresboden befestigt, bewegt sich mit einer gewissen Geschwindigkeit durch das Wasser und erzeugt dabei Energie. Diese kann dann über Kabel an Land übertragen werden. Das Unternehmen für erneuerbare Energien Minesto hat diese futuristischen Maschinen im Meer vor den Färöer-Inseln getestet.

Die drachenförmigen Turbinen werden „Drachen“ genannt. Zu den Nachteilen, die noch überwunden werden müssen, gehört das Kollisionsrisiko, auch mit Wildtieren wie Walen. Selbst wenn dieses Problem gelöst wird, erscheint es derzeit unwahrscheinlich, dass Drachen in naher Zukunft die bevorzugte erneuerbare Energiequelle werden. Dennoch ist die Technologie beeindruckend und ein weiteres Beispiel für die überraschende Innovation, die auf und um die Inseln zu finden ist.

Haarige Dächer

Von modern bis traditionell, kein Artikel über die Ingenieurskunst auf den Färöer-Inseln wäre vollständig ohne eine Erwähnung der energieeffizienten, naturbasierten und wirklich niedlichen Grasdächer, die man auf vielen Gebäuden, auch neueren, in jeder Straße in den Städten und in den abgelegeneren Dörfern sieht. Im Sommer grün und im Winter in gedämpfterer Farbe, sind diese Dächer zu einer Touristenattraktion geworden und als Symbol der rauen Schönheit der Färöer kann man kaum ein „postkartenhafteres“ Dächer bekommen. Was jedoch auffällt, ist die Effizienz dieser sehr traditionellen Methode, die die naturbasierten Lösungen verkörpert, nach denen wir alle in Europa suchen. Als ich auf meiner letzten Reise einen Abend in einem solchen Gebäude verbrachte, war es draußen kalt und stürmisch, aber drinnen war es überraschend warm und gemütlich.

Es wäre wahrscheinlich naiv zu schlussfolgern, dass dies der Weg in die Zukunft für alle großen Städte in der EU ist oder dass diese Methode durch ein Sanierungsprogramm, bei dem etwas so „Alltägliches“ und Verfügbares wie Rasen zum Einsatz kommt, endlich Energieeffizienz und Klimaresistenz bringen kann. Dennoch gibt es sicherlich Lehren, die man daraus ziehen kann. Während wir mit dem fehlgeschlagenen Ausbau der Gebäudesanierung kämpfen, der zur Umsetzung der Gebäuderichtlinie (auch bekannt als Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden) erforderlich ist, übersehen wir vielleicht einen Trick, wenn wir davon ausgehen, dass die Lösung nur in moderner Technologie zu finden ist.

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