EFCA-Barometer: „60 % der Länder prognostizieren Umsatzsteigerungen in den nächsten sechs Monaten“

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29 Juli 2024

In einem Umfeld voller Herausforderungen trotzt die europäische Ingenieurberatungsbranche allen Widrigkeiten und bleibt widerstandsfähig, wie das jüngste EFCA-Barometer vom Mai 2024 zeigt.

Von Fachkräftemangel und anhaltenden Zahlungsverzug bis hin zu politischer Unsicherheit und Finanzierungshürden steht die Branche vor einer Reihe von Hindernissen. Dennoch unterstreicht das Barometer eine vorherrschende Stimmung unter den europäischen Ingenieurbüros: Bemerkenswerte 95 % der teilnehmenden Länder melden stabile oder wachsende Märkte – eine bemerkenswerte Verbesserung seit Herbst 2023.

Ein Sektor im Aufwind

Seit mehr als einem Jahrzehnt erstellt die EFCA auf Grundlage von Umfragen ihrer Mitgliedsverbände in ganz Europa ein halbjährliches Barometer, das die Entwicklung des Sektors verfolgt. Frühere Ausgaben zeigten einen Sektor, der eine Achterbahnfahrt aus Herausforderungen und Erfolgen überstand. Die Branche hat die COVID-19-Lockdowns überstanden und trotz dieser großen Bedrohung ein erhebliches Wachstum verzeichnet. Sie unterstützte den grünen Wandel, der zu einem allgemeinen Aufwärtstrend beitrug. Geopolitische Unsicherheiten, insbesondere nach der russischen Invasion in der Ukraine, führten jedoch zu einer Abwärtsbewegung. Nun zeigt das neueste EFCA-Barometer eine bemerkenswerte Wende für europäische Beratungsunternehmen im Ingenieurwesen.

Henrik Garver, CEO des dänischen Verbands beratender Ingenieure und Vorsitzender des Ausschusses für wirtschaftliches Umfeld der EFCA, gibt im EFCA-Branchenbarometer vom Frühjahr 2024 einen optimistischeren Ausblick. „Das neue EFCA-Barometer ist ein starker Indikator für den Wandel in der europäischen Wirtschaft. Wir haben zwei Jahre lang einen langsamen Rückgang der Märkte erlebt, hauptsächlich aufgrund der russischen Invasion in der Ukraine und des anschließenden Anstiegs der Energiepreise und der Inflation. Das neue EFCA-Barometer für das Frühjahr 2024 zeigt, dass sich dieser Trend umkehrt. Die Beratungs- und Ingenieurbranche verzeichnet stärkere Auftragsbücher, steigende Umsätze und eine wachsende Rentabilität. Das sind gute Nachrichten für Europa.“

Erkenntnisse aus dem EFCA-Barometer vom Frühjahr 2024

Der EFCA-Marktindex, der die Entwicklung der europäischen Märkte abbildet, zeigt einen dramatischen Aufschwung. Nach dem Höhepunkt im Jahr 2021 und einem anschließenden stetigen Rückgang verzeichnet der Markt seit Herbst 2023 einen deutlichen Aufschwung, was auf einen sehr positiven Ausblick hindeutet.

Dieser optimistische Trend spiegelt sich im Beschäftigungsindex wider. Im vergangenen Herbst waren die Prognosen für das Frühjahr 2024 düster: 15 % der ECA-Mitgliedsverbände erwarteten einen geringeren Personalbedarf und 55 % ein Wachstum. Aktuelle Daten zeigen jedoch eine völlige Kehrtwende: 100 % der teilnehmenden Länder gehen nun davon aus, die Zahl ihrer Mitarbeiter in den nächsten sechs Monaten beizubehalten oder zu erhöhen. Dieser Anstieg des Beschäftigungsvertrauens unterstreicht die Erholung des Sektors.

Europäische Beratungsunternehmen halten zudem einen beträchtlichen Auftragsbestand von 8,4 Monaten aufrecht. Dies ist zwar weniger als der Höchststand im Frühjahr 2022, spiegelt aber die Fähigkeit der Branche wider, sich an einen schwächeren Markt im Herbst 2023 anzupassen, indem sie mehr Personal einstellt und Auftragsrückstände abbaut. Angesichts der positiven Dynamik dürften die Auftragsbestände bald wieder steigen. Vor diesem Hintergrund prognostizieren die meisten Länder (63 %) keine signifikante Veränderung des Auftragsbestands, was die Stabilität unterstreicht.

Die Umsatzerwartungen tragen zu den optimistischen Aussichten bei: Fast 60 % der Länder prognostizieren für die nächsten sechs Monate einen Umsatzanstieg, die meisten anderen erwarten Stabilität. Seit 2018 ist der Umsatz in 90–100 % der Länder stabil oder wächst, mit nur einem kurzen Rückgang während der Pandemie 2020–21. Die Rentabilität ist leicht von 5,7 % im Jahr 2021 auf 5,4 % im Jahr 2022 gesunken und liegt damit unter dem Durchschnitt von 6,0 % aus den Jahren 2013–2022. Während die Rentabilitätsdaten für 2023 noch ausstehen, erwarten die meisten Länder keine größeren Veränderungen gegenüber dem Niveau von 2022. Für 2024 rechnen jedoch 40 % der Länder mit einer höheren Rentabilität und zeigen damit einen positiven Finanzausblick.

Trotz dieses Optimismus hat die Branche weiterhin mit erheblichen Herausforderungen zu kämpfen. Neben den bereits erwähnten Problemen sind Personalmangel und steigende Arbeitskosten seit 2021 anhaltende Probleme. Obwohl niedrige Gebühren weniger ein Problem sind als zuvor, sind sie für die Branche weiterhin ein Hindernis.

Europas grüne Zukunft vorantreiben

Insgesamt zeichnet das EFCA-Barometer vom Frühjahr 2024 ein Bild vorsichtigen Optimismus mit starken Anzeichen für Erholung und Wachstum. Laut Garver „sind die Haupttreiber dieser Entwicklung Investitionen in Verkehrsinfrastruktur, Klimaanpassung, Energieinfrastruktur, Gebäudeumbau und -sanierung sowie der ‚Aufbau‘ widerstandsfähigerer Fertigungsindustrien, einschließlich stärkerer lokaler Wertschöpfungsketten in ganz Europa. In gewisser Weise zeigt das EFCA-Barometer, dass Europa eine starke und innovative Beratungs- und Ingenieurbranche braucht, um eine grüne und nachhaltige Supermacht zu werden.“

Die Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit der Branche bei der Bewältigung früherer Herausforderungen ebnen den Weg für eine vielversprechende Zukunft für europäische Ingenieurberatungsunternehmen. Gestützt auf robuste Indikatoren ist der Sektor für anhaltenden Erfolg in den kommenden Monaten gut aufgestellt. Während Europa nach einer Führungsrolle in Sachen Nachhaltigkeit strebt, wird die Beratungs- und Ingenieurbranche eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung dieser transformativen Agenda spielen.

Um die vollständige EFCA-Barometer-Frühjahrsausgabe 2024 zu lesen, besuchen Sie bitte: https://www.efca.be/sites/default/files/2024-05/EFCA_Barometer_Spring_2024.pdf

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