Wenn die Digitalisierung bereits Realität ist, warum ist dann immer noch die Hälfte der britischen Bauunternehmen auf Papier angewiesen?

Treffen von Ingenieuren und Architekten zur Gebäudeplanung, Beratung und Brainstorming von Experten in der Architekturplanung unter Verwendung von Bauplänen, Maßband, Linealen und Laptop zur Gestaltung von Gebäuden. Bild: Puwasit Inyavileart über AdobeStock – stock.adobe.com

Laut neuen Daten des Softwareanbieters Bluebeam setzt die Hälfte aller Bauprojekte in Großbritannien trotz steigender Investitionen in Technologie immer noch auf papierbasierte Prozesse.

Der Bericht „Building the Future: AEC Technology Outlook 2026“, für den über 1.000 Fachleute aus den Bereichen Architektur, Ingenieurwesen und Bauwesen (AEC) befragt wurden, ergab, dass 84 % der britischen Unternehmen planen, ihre Technologieausgaben im nächsten Jahr zu erhöhen. Allerdings haben 89 % die vollständige digitale Integration noch nicht erreicht. Papier spielt weiterhin eine zentrale Rolle in wichtigen Arbeitsabläufen: Mehr als die Hälfte der Unternehmen (53 %) nutzt es noch in der Entwurfsphase und 49 % in der Planungsphase, so Bluebeam. Rund 43 % setzen zudem noch auf physische Unterschriften und Genehmigungen.

Die Ergebnisse lassen darauf schließen, dass die Digitalisierung zwar voranschreitet, der Fortschritt jedoch pragmatisch und oft durch die Einhaltung von Vorschriften getrieben ist, was nicht unbedingt zu einer vollständigen Digitalisierung des gesamten Lebenszyklus führt.

Laut Bluebeam setzen viele Unternehmen auf Technologie, um regulatorische Anforderungen zu erfüllen oder um pragmatisch die Effizienz in bestimmten Bereichen zu verbessern.

Gleichzeitig bremsen Bedenken hinsichtlich Datensicherheit, Kosten, Komplexität und neuer Regulierungen weiterhin den Fortschritt bei der Einführung künstlicher Intelligenz (KI) im Bauwesen.

Weltweit nannten 42 % der Befragten die Sicherheit beim Datenaustausch als Haupthindernis, während ein Drittel (33 %) Kosten und Komplexität als Gründe angab. Fast sieben von zehn Befragten gaben an, dass die Unsicherheit bezüglich der KI-Regulierung die Akzeptanz ebenfalls beeinträchtigt habe.

Dies geschah trotz der Tatsache, dass 56 % der Befragten angaben, KI helfe dabei, den Fachkräftemangel auszugleichen, und 44 % fortschrittliche digitale Werkzeuge als Schlüssel zur Gewinnung und Bindung von Top-Talenten ansehen.

Der Bericht ergab jedoch auch, dass fast ein Fünftel (19 %) der Unternehmen einen Mangel an digitalen Kompetenzen und fast ein Viertel (23 %) die Schwierigkeit, mit der sich rasch verändernden Technologie Schritt zu halten, als größte Herausforderungen nennen.

Usman Shuja, CEO von Bluebeam, erklärte: „Die Frage ist nicht mehr, ob KI funktioniert, sondern wie sie effektiv integriert werden kann. Unsere Kunden profitieren davon, wenn KI zu ihren Arbeitsabläufen passt. 95 % der Pioniere in unserer Umfrage nutzen KI regelmäßig über den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes hinweg, und fast die Hälfte konnte 500 bis 1.000 Stunden bei wichtigen Aufgaben wie Terminplanung, Planung und Dokumentenanalyse einsparen. Wenn KI nicht länger nur ein Hype ist, sondern anfängt, reale Probleme zu lösen, dann sehen wir ihren wahren Einfluss – und genau dorthin entwickelt sich die AEC-Branche.“

Er fügte hinzu: „Die größten Hürden für die Einführung von Technologien im AEC-Bereich im Jahr 2026 sind nicht die Kosten, sondern Komplexität, Unternehmenskultur und Vernetzung. Erfolg erfordert nicht nur Werkzeuge, sondern auch Schulungen und einen integrierten Ansatz, der die verschiedenen Teams, Projektphasen und Arbeitsabläufe miteinander verbindet. Um in dieser neuen Ära erfolgreich zu sein, braucht es, wie ich es nenne, „Doppelkämpfer“ – Teams, die Bauexpertise und digitale Kompetenz vereinen, um sich Wettbewerbsvorteile zu sichern.“

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