Q&A: Josh Levy, Mitbegründer und CEO von Document Crunch

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Construction Technology spricht mit Josh Levy, Mitbegründer und CEO von Document Crunch, über das Potenzial der Technologie zur Rationalisierung von Bauverträgen und darüber, welche Rolle künstliche Intelligenz im Vertragsmanagement spielen kann.

Wie identifiziert Document Crunch kritische Risikobestimmungen in Bauverträgen?

Wir nutzen fortschrittliche Technologie, um kritische Risikobestimmungen in Bauverträgen zu identifizieren und sie für ein verbessertes Projektmanagement zu vereinfachen.

Wir lenken die Aufmerksamkeit unserer Nutzer auf die wichtigsten Klauseln und Bestimmungen ihrer Verträge. So können sie schnell die Risikobereiche erkennen, die ihre größte Aufmerksamkeit erfordern.

Wir heben diese kritischen Probleme nicht nur hervor, sondern bieten auch Einblicke und Anleitungen dazu, warum diese Bestimmungen wichtig sind. Wir interpretieren zwar nicht, ob eine Bestimmung gut oder schlecht ist, versorgen die Benutzer jedoch mit relevanten Informationen. Diese Informationen können Erkenntnisse aus dem Playbook ihres Unternehmens oder vorgefertigte Ratschläge umfassen, die alle darauf abzielen, sie über den Kontext dieser Bestimmungen aufzuklären.

Unser Ziel ist es, die beiden grundlegenden Fragen zu beantworten, mit denen Entscheidungsträger häufig konfrontiert sind: „Wonach sollte ich suchen?“ und „Warum ist das wichtig?“ Wir glauben, dass die endgültige Entscheidung bei unseren Benutzern liegen sollte, die dank des von uns bereitgestellten Kontexts fundierte Entscheidungen treffen können. Wir sind uns bewusst, dass die Technologie zwar schnell voranschreitet, die Notwendigkeit menschlicher Urteilsfähigkeit und Entscheidungsfindung jedoch nicht vollständig automatisieren wird.

Stattdessen möchten wir das Erlebnis menschlicher gestalten, indem wir Entscheidungsträger effizienter mit wichtigen Informationen versorgen.

Welche Methoden oder Tools verwendet Document Crunch, um die wichtigsten Risikofaktoren in Bauverträgen zu identifizieren?

Wir setzen eine Reihe von Methoden und Tools ein, um den Prozess der Ermittlung wichtiger Risikofaktoren in Bauverträgen zu optimieren. Unser Ziel ist es, Projektmanager und Führungskräfte, die möglicherweise bisher nicht in den Vertragsprozess eingebunden waren, zu befähigen, eine aktivere Rolle zu übernehmen. Dies erreichen wir durch unsere Plattform, die Einblicke und Anleitungen bietet und ihnen hilft, während der Projektausführung die Einhaltung des Vertrags sicherzustellen.

Darüber hinaus geht unser Engagement zur Identifizierung unklarer juristischer Formulierungen Hand in Hand mit unseren Datenanalyse- und Benchmarking-Bemühungen. Obwohl wir uns noch in der Anfangsphase dieses Unterfangens befinden, besteht unser Ziel nicht darin, Mängel allein auf der Grundlage des Buchstabens des Gesetzes aufzuzeigen. Wir möchten unseren Benutzern eine breitere Perspektive bieten und zeigen, wie ihre Verträge im Vergleich zu Branchenstandards und Best Practices abschneiden.

Gab es für diese Dienstleistung eine Marktlücke und gibt es noch weitere rechtliche Probleme im Baubereich, bei deren Lösung die Technologie helfen könnte?

Bevor ich Document Crunch gründete, arbeitete ich als Senior Counsel für den achtgrößten inländischen Bauunternehmer in den Vereinigten Staaten, was mir Einblick in einige der einzigartigen Herausforderungen des Vertragsprüfungsprozesses im Bauwesen verschaffte. Meine Mitgründer und ich erkannten eine erhebliche Lücke in der Baubranche, wo es eine Kluft zwischen den Frontline-Teammitgliedern und den Backoffice-Mitarbeitern gab. Zum einen unterzeichneten viele Fachleute im Backoffice oft Verträge, ohne die Vertragsbedingungen wirklich zu verstehen. Dieses mangelnde Verständnis konnte bei Bauprojekten oft zu Risiken und potenziellen Katastrophen führen.

Darüber hinaus herrschte oft eine Trennung zwischen dem Backoffice und den Projektteams vor Ort, was dazu führte, dass Projektmanager Unterstützung bei der Vertragseinhaltung und anderen Problemen suchten, was häufig zu Projektverzögerungen führte.

Um diese Lücke zu schließen, möchte Document Crunch Baufachleuten das Wissen und die Tools zur Verfügung stellen, die sie benötigen, um Vertragskomplexitäten zu verstehen und effektiv zu verwalten. Unsere Vertragsintelligenzplattform soll die Kluft zwischen dem Backoffice und den Mitarbeitern vor Ort verringern, indem sie ihnen die Tools zur Verfügung stellt, die sie für eine bessere Kommunikation benötigen. Durch die Integration von Technologie und Erkenntnissen in die täglichen Arbeitsabläufe von Bauteams möchten wir Projektteams effektiver machen, Risiken reduzieren und Projektergebnisse verbessern.

Glauben Sie, dass bei der Erstellung von Bauverträgen künstliche Intelligenz als Ersatz für Anwälte eingesetzt werden könnte?

Ich glaube nicht, dass künstliche Intelligenz Anwälte bei der Ausarbeitung von Bauverträgen vollständig ersetzen wird. Vielmehr kann KI ein wertvolles Werkzeug sein, um die Effizienz des Anwaltsberufs zu unterstützen und zu steigern. Sie kann bestimmte Routineaufgaben im Vertragsgestaltungsprozess automatisieren, die derzeit von Nichtjuristen unter Aufsicht von Anwälten ausgeführt werden. Diese Automatisierung kann Rechtsexperten dabei helfen, ihre Zeit und ihr Fachwissen auf komplexere Rechtsfragen zu konzentrieren und eine Übersicht zu bieten.

KI kann besonders nützlich sein für Aufgaben wie Dokumentenprüfung, Erstellung von Standardklauseln und Anpassung von Vertragsvorlagen. Sie kann diese Prozesse beschleunigen, menschliche Fehler reduzieren und Konsistenz in Verträgen gewährleisten. Wenn es jedoch um komplizierte Rechtsfragen, die Auslegung komplexer Rechtssprache und die Erfüllung einzigartiger Projektanforderungen geht, sind die menschliche Note und das juristische Fachwissen von Anwälten weiterhin unverzichtbar.

Über den Interviewpartner

Josh Levy ist derzeit CEO von Document Crunch, einer Vertragsinformationsplattform für die Baubranche. Mit seinem starken Führungshintergrund und seiner Expertise im Baurecht hat Josh Document Crunch mitbegründet, um seine Erfahrung in die Branche einzubringen. Im Laufe seiner Karriere hat er für führende Bauunternehmen gearbeitet und Abteilungen mit einem Jahresumsatz von 1 Milliarde Dollar geleitet.

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